Über die Hälfte der weltweit vorkommenden Primatenarten sind vom Aussterben bedroht. Auch in Brasilien steht ein großer Teil der dort beheimateten Affenarten auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Mit 15 Forschungszentren will das südamerikanische Land gegenwirken. Hauptgrund für das Verschwinden der Affen ist allerdings der Mensch selbst, der die Lebensräume der Primaten zerstört.
In einem Artikel des Wissenschaftsmagazins Science Advances haben 31 Forscher ihre Studienergebnisse veröffentlicht, nach denen die Zukunft für die Primaten nicht rosig aussieht. Zwei Drittel aller Affenarten sind auf vier Länder verteilt: Brasilien, Demokratische Republik Kongo, Indonesien und Madagaskar.
Laut dem Forschungs- und Schutzzentrum der Primaten Brasiliens (CPB) sind in dem südamerikanischen Land bisher 139 Arten und Unterarten bekannt, so viel wie in keinem anderen Land der Welt. Etliche von ihnen sind endemisch, kommen lediglich in Brasilien vor, wie die Löwenäffchen, Spinnenaffen und Seidenäffchen. Manche beschränken sich dabei auf äußerst eng begrenzte Gebiete.
Als gefährdet gelten etwa 40 Prozent aller Affenarten Brasiliens. In der Roten Liste vertreten und als gefährdet oder vom Aussterben bedroht eingestuft sind 35 Primaten. Zwei von ihnen sind vom IUCN (International Union for Conservation of Nature) bereits in die Liste der 25 weltweit am stärksten bedrohten Primaten der Welt aufgenommen worden. Dies sind der Kaapori-Kapuzineraffe und der Rote Brüllaffe.
Dass die Zahl der Arten und Tiere schwindet wird von den Wiissenschaftlern auch auf den Lebensstil der industrialisierten Länder zurückgeführt. Während in den Heimatländern die Ausbeutung der Wälder durch die Landwirtschaft wie der Palmölproduktion, dem Sojaanbau, der Rinderhaltung, der Latexgewinnung, dem Bergbau und der Ölindustrie deren Lebensräume beeinträchtigt.