Unwetter, Stürme, Dürren und andere Naturkatastrophen verursachen in Brasilien enorme Kosten. Sie belaufen sich monatlich auf 800 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 235 Millionen Euro). Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der Weltbank und des Katastrophenforschungszentrum der Universität Santa Catarina.
Nach dieser sind Brasilien zwischen 1995 und 2014 etwa 182,8 Milliarden Reais (etwa 54 Milliarden Euro) aufgrund von Katastrophen verloren gegangen. Kosten werden unter anderem im öffentlichen und privaten Bereich, der Land- und Viehwirtschaft und der Industrie verursacht. Sie betragen laut der Studie 137,3 Milliarden Reais (etwa 40 Milliarden Euro).
Hinzu kommen Schäden in Höhe von 45,4 Milliarden Reais (13,4 Milliarden Euro) an der Infrastruktur, an Häusern, Fahrzeugen, Gesundheitseinrichtungen und anderem, ganz abgesehen von Todesopfern.
Allein im Bundesstaat São Paulo sind bei Unwettern und Überschwemmungen seit Dezember vier Menschen ums Leben gekommen, Autos und Motorräder wurden in den sich in Bächen verwandelnden Straßen mitgerissen. Unwetter und Überschwemmungen stellen 39 Prozent der Naturkatastrophen Brasiliens. Am häufigsten werden sie im Südosten des Landes registriert.
An erster Stelle bei den Umweltkatastrophen stehen jedoch die Dürren. Sie repräsentieren laut der Studie „Relatório de Danos Materiais e Prejuízos Decorrentes de Desastres Naturais no Brasil“ 48 Prozent aller klimatologischen Extremereignisse. Betroffen ist von ihnen vor allem der Nordosten und ebenso der Süden Brasiliens.
Stimuliert werden sollen mit der Studie effektive Praktien zur Minimierung der Auswirungen von Katastrophen, zumal Probleme durch entsprechende städteplanerische Maßnahmen und Kontrollen verringert oder vermieden werden könnten. Ein Beispiel ist die problematische Besiedlung von Fluß- oder Bachniederungen sowie an steilen Hängen.