Er galt als einer der zehn reichsten Männer der Welt und als Vorzeigebeispiel für eine raketenartige Karriere von Null zum Milliardär. Jetzt sitzt Eike Batista in Vorsorgehaft, nachdem er am Montagvormittag (30.) aus New York kommend am Flughafen in Rio de Janeiro festgenommen worden ist.
Statt in seinem Luxusanwesen wird der Unternehmer die kommenden Tage im Gefängnis „Bangu 9“ eine 15 Quadratmeter große Zelle mit weiteren sechs Häftlingen teilen. Er stelle sich der Justiz zur Verfügung hat der 60-jährige Ex-Multimilliadär Journalisten gegenüber in einem Interview gesagt und hinzugefügt, dass, wer Fehler mache, diese bezahlen müsse.
Vorgeworfen wird ihm Geldwäsche und aktive Korruption. 2011 soll er an den damaligen Gouverneur Rio de Janeiros, Sérgio Cabral, 16,5 Millionen Dollar gezahlt haben. Der sitzt im gleichen Gefängniskomplex, aber einem anderen Gebäude, in Untersuchungshaft. Um das Schmiergeld zu verschleiern, soll eine Goldmine gekauft und an zwei Vermittler Kommission gezahlt worden sein. Die Vermittler waren allerdings nach eigenen Aussagen nicht als solche tätig.
Welche Vorteile Batista für seine großzügige Spende erhalten hat, ist unklar. Es heißt, er habe sich allgemeines Wohlwollen des Gouverneurs für seine Geschäfte im Bundesstaat Rio de Janeiro erkauft.
Eigentlich hätte die Verhaftung Batistas schon vor fünf Tagen stattfinden sollen. Der Mann, der Medien nie gescheut und Erfolg und Luxus gerne zur Schau gestellt hat, war allerdings kurz vorher nach New York gereist, aus Arbeitsgründen und nicht auf der Flucht, wie er sagt.
Befürchtet wurde, dass der Sohn einer Deutschen und eines brasilianischen Ex-Bergbau und Energieministers über New York nach Deutschland fliehen könnte, um einer Auslieferung an die Justiz zu entgehen.
Ebenso in Untersuchungshaft befindet sich Flávio Godinho, der as rechter Arm Eike Batistas gegolten hat und Vizepräsident des traditionsreichen Sport- und Fußballclubs Flamengo ist.