Ausgerechnet beim größten Technologie-Event Brasiliens haben die Besucher am Dienstag (31.) auf eine Verbindung zum weltweiten Web warten müssen, weil Diebe mal eben zwei Kilometer Glasfaserkabel geklaut haben. Mit denen hätte die Campus Party an ein megaschnelles Internet angeschlossen werden sollen.
Viel über die Umstände des Diebstahls ist nicht bekannt geworden. Nicht einmal eine Anzeige soll es gegeben haben. Dafür heißt es, dass die Mitarbeiter des zuständigen Unternehmens die Nacht durch hätten arbeiten müssen, um den durch den Raub angerichteten Schaden auszugleichen.
Die von Technikfreaks so erwartete zehnte Campus Party in São Paulo hat dennoch erst mit Verspätung ihre 40 Gigabyte schnelle Internetverbindung erhalten.
Die werden sie bis zum 5. Februar benutzen können, dem letzten Tag des Technologie-Festivals auf dem Messegelände von Anhembi. Dort sind auch 8.000 Zelte aufgeschlagen, für die ganz harten Technikfanatiker, die keine Zeit mit einem Gang zum Hotel oder nach Hause verlieren wollen.
Immerhin stehen in nur fünf Tagen 750 Vorträge, etliche Projekte und die Vorstellung von Neuheiten auf dem Programm.
Die Campus Party São Paulos gilt eigentlich als sicherer Ort. Lediglich im vergangenen Jahr ist ein Notebook gestohlen worden. Der Diebstahl von Kabeln ist in Brasilien indes keine Seltenheit, seien es Telefonkabel oder Stromleitungen. Vor wenigen Monaten sind sogar die Kabel einer Straßenbahn im Umland Rio de Janeiros gekappt worden.
Verkauft wird das Diebesgut oft für wenige Reais auf dem Schwarzmarkt, während oft hunderte oder tausende Verbraucher wegen des Klaus vorübergehend ohne Telefon oder Energie bleiben.
Wie jedoch 2.000 Meter Glasfaserkabel völlig unbemerkt abhanden kommen können, bleibt ein Rätsel.