Marisa Letícia da Silva ist am Freitag (3.) gestorben. Die Frau des Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva war seit dem 24. Januar wegen eines Bruchs einer Ader im Gehirn in ein Krankenhaus in São Paulo behandelt worden und schon seit Tagen im Koma. Offiziell wurde ihr Hirntod nach unabhängigen Untersuchungen am Freitagabend bestätigt.
Bereits am Donnerstagmorgen haben Ärzte keine Gehirnaktivitäten mehr festgestellt. Über Facebook hat Lula sich noch am Vormittag für erhaltene Solidaritätsbezeugungen bedankt und bekanntgegeben, dass die Familie einer Organspende zugestimmt hat.
Die ersten Kondolenzbesuche hat der Ex-Präsident ebenso am Donnerstag im Hospital Sírio-Libanês erhalten, unter ihnen Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso. Präsident Michel Temer ist erst am späten Abend mit einem Komitee eingetroffen. Seine Aufwartung wird dennoch als Zeichen zum Abbau der Feindseligkeiten zwischen den beiden politischen Lagern gewertet.
Marisa Letícia war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und hat bereits mit neun Jahren zu arbeiten angefangen. Mit 22 Jahren ist sie hochschwanger Witwe geworden. Wenig später hat sie den ebenso früh verwitweten Lula über die Metallgewerkschaft in São Bernardo do Campo kennengelernt und geheiratet.
Die Frau Lulas hat sich nie in den Vordergrund gestellt, ihren Mann jedoch vier Jahrzehnte lang unterstützt. Als er 1980 während der Militärdiktatur in vorübergehender Gefangenschaft war, hat sie die „Passeata“ der Frauen angeführt, um die Freilassung der Gewerkschaftler zu erreichen.
Im vergangenen Jahr wurde sie, ebenso wie ihr Mann, wegen mutmaßlicher Vorteilnahme und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Lava-Jato-Korruptionsskandal angeklagt.
Angesichts des Todes der “Ex-primeira-dama“ hat Präsident Temer drei Tage offizielle Trauer verhängt.