In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag werden in Brasilien die Uhren wieder um eine Stunde zurück gedreht und damit das Ende der Sommerzeit besiegelt. Nach offiziellen Angaben sind durch diese 147,5 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 45 Millionen Euro) eingespart worden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Einsparnis allerdings um 14,5 Millionen Reais geschrumpft.
Argumentiert wird, dass mit den längeren Sommertagen der Stromverbrauch vor allem zu den Spitzenzeiten zwischen 18 und 21 Uhr sinkt. Weniger zum Einsatz kommen damit die teureren mit fossilen Energien, wie Kohle, betriebenen Kraftwerke.
Allerdings haben sich die Spitzenzeiten des Stromverbrauchs laut der brasilianischen Energieagentur Aneel mittlerweile verschoben. Danach sorgen Klima-Anlagen, Ventilatoren und andere Geräte inzwischen gegen 15 Uhr am Nachmittag für eine Überlastung des Energiesystems.
Im Januar 2015 ist genau zu dieser Tageszeit auch zu einem Blackout im bevölkerungsreichen Südosten des Landes gekommen, bei dem aus Sicherheitsgründen zum Schutz vor Überspannung elf Kraftwerke abgeschaltet werden mussten.
Erstmals durchgeführt wurde die Zeitumstellung in Brasilien schon im Jahr 1931. Regelmäßig umgestellt worden sind die Uhren allerdings erst ab 1985. Nicht alle sind von dieser Praxis begeistert. Kritisiert wird unter anderem eine geringe Transparenz an den vorgelegten Zahlen zur Einsparung von Strom.
Die scheint abzunehmen. So wurde für den Sommer 2015/2016 eigentlich eine Energieeinsparung in Höhe von 240 Millionen Reais (etwa 73 Millionen Euro) erwartet, während es tatsächlich nur 162 Millionen Reais waren.