Der aufgekommene Verdacht, dass bei der Wahl zur Vergabe der Olympischen Spiele an Rio de Janeiro Schmiergelder geflossen sind, wird in Braslien zurück gewiesen. Berichtet hat darüber die französische Tageszeitung “Le Monde“. Die Brasilianer sehen die Korruptions-Vorwürfe indes gelassen.
Im Jahr 2009 sol der brasilianische Unternehmer Arthur César de Meneze Soares Filho drei Tage vor der Wahl des Austragungsortes an den Sohn des damaligen IOC-Mitglieds Lamina Diack 1,5 Millionen US-Dollar gezahlt haben, was als Stimmenkauf gedeutet wird.
Mario Andrada, Kommunikationsdirektor des Komitees Rio-2016, hält dem entgegen, dass der Zuschlag für Rio de Janeiro “sauber und klar“ war und verweist auf das Stimmergebnis von 66 zu 32 gegen Madrid. Selbst wenn nach französischen Untersuchungen sechs IOC-Mitglieder bestochen worden seien, hätte dies nichts am Ergebnis geändert, so Andrada.
Die Stadt am Zuckerhut hat sich laut Andrada mit einem äußerst guten Projekt beworben und den Zuschlag aus eigenem Verdienst erhalten.
Arthur César de Meneze Soares Filho ist bei brasilianischen Ermittlern hingegen kein Unbekannter. Er war Inhaber der Unternehmensgruppe Facility, die mit dem Bundesstaat Rio de Janeiro millionenschwere Verträge mit verschiedenen Sekretariaten hatte, wie dem Gesundheits- und dem Verkehrsamt.
Weil andere bei öffentlichen Ausschreibungen gegen ihn keine Chance hatten, wurde ihm der Spitzname “Rei Arthur“ (König Arthur) verliehen. Untersuchungen zu möglichen Vorteilsnahmen und Bestechungen laufen seit fünf Jahren.
Angehört wurde er ebenso im Korruptionsskandal Lava-Jato. Darüber hinaus gibt es den Verdacht, dass er in das Korruptionsschema des Ex-Gouverneurs von Rio de Janeiro, Sérgio Cabral, verwickelt sein könnte.