Fußballzweitligist stellt wegen Mord verurteilten Torwart unter Vertrag

Foto: Handout Video
Der Ex-Torwart Flamengos, Bruno, erhitzt derzeit die Gemüter der Brasilianer. Er wurde 2010 wegen Mord angeklagt und 2013 zu 22 Jahren Haft verurteilt. Jetzt ist er von einem Zweitligisten unter Vertrag genommen worden, nachdem der Oberste Gerichtshof ihn bis zur Entscheidung seines Einspruchs auf freien Fuß gesetzt hat.

Verurteilt wurde der heute 32-Jährige von einer Jury wegen eines grausamen Verbrechens. Im Juli 2010 ist die 25-jährige Eliza Samúdio auf dem Landgut Brunos gefangen gehalten und umgebracht worden, nachdem Bruno sie zuvor mit dem Versprechen angelockt hatte, eine Einigung im Vaterschaftsprozess um den damals fünf Monate alten Sohn Elizas vorzuschlagen.

Schon im Oktober 2009 hatte Eliza ihn wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung angezeigt. Er soll zudem Freunde beauftragt haben, der damals Schwangeren Abtreibungsmittel zu verabreichen.

Der Körper des jungen Models ist nie gefunden worden. Er soll zerteilt, das Fleisch Rottweilern zum Fressen gegeben und die Knochen einzementiert worden sein. 2013 sind Bruno und seine Komparsen in erster Instanz verurteilt worden. Nach sechs Jahren und sieben Monaten ist er nun auf freiem Fuß, um die Entscheidung seines Einspruches abzuwarten.

In den ausgestrahlten Interviews zeigt er keine Reue. Dafür erklärt er, dass er eine zweite berufliche Chance verdiene, weil er für seinen Fehler gezahlt habe. Genau darüber scheiden sich die Geister. Mehrere Sponsoren haben ihre Verträge mit dem Fußballclub “Boa Esporte“ bereits aufgekündigt. Debattiert wird auch über den durch die Freilassung vermittelten Eindruck, dass sich Verbrechen lohnt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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