In vielen Städten Brasiliens haben zu Fronleichnam bunte Teppiche Straßen und Kirchen geziert. Die Ausmaße der Teppiche sind teilweise enorm. In der Stadt Castelo konnte eine Strecke von 1,5 Kilometern mit aus Sägespänen gemalten Bildern und christlichen Symbolen bewundert werden.
Teilweise waren die Gläubigen Tage damit beschäftigt, die kunstvollen Teppiche zu erstellen. In Santana de Parnaíba hat dieser aus 60 Einzelbildern bestanden, die aneinandergereiht 850 Meter ergeben haben. Verwendet haben sie dazu 50 Tonnen eingefärbte Sägespäne. Aber nicht nur Sägespäne kamen zum Einsatz.
In manchen Regionen wurden ebenso Baumwollwatte, bunter Sand, Eierschalen, Flaschenverschlüsse, Kaffeepulver und Steine eingearbeitet. In Fortaleza ist ebenso in den Kirchen die Geschichte Christi dargestellt worden. Zum Einsatz kam dabei grobes Salz in den verschiedensten Farben. In Jacutinga sind eigens gestrickte Teppiche mit christlichen Symbolen auf die Straßen ausgelegt worden.
Selbst vom Regen haben sich die Gläubigen nicht abhalten lassen. So haben viele fleißige Hände bei Nieselregen in Rio de Janeiro die Plätze vor den Kirchen mit Bildern aus Sägespänen verziert.
Die eindrucksvollen Gemälde auf Straßen und Plätzen sowie in Kirchen ziehen längst nicht nur Gläubige an. In etlichen Städten sind sie zu touristischen Attraktionen geworden. In Castelo, im Süden des Bundesstaates Espírito Santo, haben über 80.000 Menschen das 1,5 Kilometer lange Werk bewundert.
Vereinzelt fand aber auch das christliche Gebot der Nächstenliebe Ausdruck bei den Fronleichnam-Festlichkeiten. So haben die Gläubigen in Itapetininge und Itararé auf Sägespäne verzichtet und stattdessen Decken, warme Kleidung und Nahrungsmittel verwendet, um diese anschließend sozialen Einrichten der Region zukommen zu lassen.