In fast allen Regionen Brasiliens werden derzeit die “Festas Juninas“ gefeiert. Allein in der Stadt Caruaru werden zu den folkloristischen Festen etwa zwei Millionen Besucher erwartet. In Campina Grande sind es 2,5 Millionen. Beide Städte liegen im Nordosten des Landes. Gefeiert wird aber auch in anderen Regionen des Landes.
Die “Junifeste“ oder “Festa São João” erfreuen sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit. Im Vordergrund steht bei ihnen das Landleben. Aufgewartet wird hingegen mit Volksfeststrukturen. In Campina Grande (Paraíba) und Caruaru (Pernambuco) sind ganze Straßenzüge eines Dorfes samt Kirche eigens aufgebaut worden. Das Fest in Campina Grande gilt als größtes seiner Art in der ganzen Welt.
Aufgebaut sind ebenso Bühnen, auf denen bis Ende Juni nachts Livebands für Stimmung sorgen. Die Hauptbühnen ziehen dabei nächtlich etwa 70.000 Menschen an. Im Mittelpunkt der Rhythmen steht der Forró, zu dem tausende Besucher tanzen. Andere Bühnen sind den “Quadrilhas“ gewidmet, mit Vorführungen verschiedener Gruppen in den typischen, farbenfrohen Gewändern mit weit weiten Röcken.
In Caruaru, der Hauptstadt des Forró, sind die Bühnen auf 17 Plätzen des Stadtgebietes verteilt. Dort, wie auch in vielen anderen Städten, haben Gemeindeverwaltung und die Bevölkerung Straßen und Häuser mit Blumen, Fähnchen und Lampions geschmückt.
Aufgewartet wird in Caruaru ebenso mit “Comidas Gigantes“, Gigantenessen. Dieses Jahr haben die Organisatoren in einem 4,2 Meter großen Topf aus 800 Kilogramm Maisflocken einen Riesen-Cuscuz gekocht.
Gefeiert wird aber auch in São Luís (Maranhão), Corumbá (Mato Grosso do Sul), Belo Horizonte (Minas Gerais), Bragança (Pará) und vielen anderen großen und kleinen Städten Brasiliens. Laut dem Tourismusministerium werden in 21 der 26 Bundesstaaten Brasiliens die Festas Juninas gefeiert.