In Holambra wird im August die erste “Blumenfakultät“ Brasiliens seine Pforten öffen. Studiert wird dort nicht in Hörsälen, sondern in Treibhäusern. Im Vordergrund steht die Praxiserfahrung, und die ist in Holambra groß. Dort wird mit der Expoflora jährlich die größte Blumenmesse Lateinamerikas ausgerichtet und Gemüse kreiert, wie Ananas für Singles und Zwiebeln ohne Weineffekt.
In Holambra haben sich ursprünglich niederländische Einwanderer niedergelassen, die aus ihrer Heimat die Liebe zum Gartenbau mitgebracht haben. Heute ist die Stadt bekannt für ihren Anbau von Blumen, Gemüse und Obst und ebenso für ihre Messen. Der Munizip gilt zudem als größter Blumen-Exporteur Lateinamerikas.
Für den neuen Studiengang bedeutet dies ein besonderes Plus. Denn geplant ist ebenso die Einbindung von Produzenten Holambras und der Region. Mit diesen hat die Instutition entsprechende Partnerschaften abgeschlossen.
Neu für Brasilien ist ebenso der Lehrstil. Im Vordergrund soll die Praxis stehen. Die Theorie wird hingegen nicht als Mittelpunkt, sondern als Unterstützung verstanden, wie es heißt. Die Rede ist von einem “aktiven“ Lernen.
Angegliedert ist die Blumenfakultät dem Universitätszentrum Jaguariúna (Unifaj). Offiziell wird sie sich “Faculdade de Agronegócios de Holambra“ (Fakultät für Agrarwirtschaft Holambra) nennen und spezielle Kurse im Gartenbau, Blumenanbau und der Produktion von Samen anbieten.
Offiziell bekannt gegeben wurde sie bei der 24. Ausgabe der Messe “Hortitec“, eine der wichtigsten Messen Lateinamerikas über Neuheiten des Gartenbaus, bei der heuer unter anderem eine neue Zwiebelsorte präsentiert wurde, die beim Schneiden nicht mehr in den Augen brennt.