Sie ist wunderschön und sie ist gefährlich: die Sonnenkoralle. Die brasiianische Justiz will sie jetzt bremsen. Sie hat den Ölkonzern Petrobras und andere Unternehmen in der Bucht von Angra dos Reis ansässige Unternehmen zu Kontrollaktionen verurteilt. Mit denen soll die weitere Ausbreitung der aus dem pazifischen Ozean stammenden Invasorin unterbunden werden.
In Brasiliens Küste eingschleppt wurde die Sonnenkoralle in den 80er Jahren. Passiert ist das wahrscheinlich über den Schifffsrumpf eines Öltankers, wie Spezialisten vermuten. Während Taucher von der gelb-orange farbenen Koralle beeindruckt sind, zeigen sich Meeresbiologen besorgt, weil der Eindringling die heimischen Arten verdrängt.
Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Korallen Brasiliens, sondern auf das gesamte Ökosystem, das als Nahrungsgrundlage der verschiedensten Arten dient, unter ihnen Fische und auch Meeresschildkröten. Besorgt sind die Spezialisten vor allem von der rasenden Ausbreitung der Invasorin. In nur drei Monaten kann eine einzelene Kolonie von Sonnenkorallen fünf neue Kolonien bilden.
Vor Brasiliens Küste hat sie sich bereits in den Bundesstaaten Rio de Janeiro, Espírito Santo, Bahia, São Paulo und Santa Catarina ausgebreitet. Besonders betroffen ist die “Costa Verde“ bei Rio de Janeiro.
Nach dem Gerichtsbeschluss müssen dort die Unternehmen nun Studien über das Vorkommen der Sonnenkoralle vorlegen sowie einen Plan mit Aktionen zu deren Kontrolle. Nachweisen müssen sie ebenso die Säuberung der ankommenden Schiffe.
Noch nicht entschieden wurde indes über die Schadensersatzforderung in Millionenhöhe. Sie sollen einmal an das besonders betroffene Schutzgebiet Estação Ecológica de Tamoios gehen.