Es werden Handys geklaut, Fahrräder und Autos. In der Nähe der Amazonashauptstadt Manaus ist jetzt aber gleich ein ganzes Haus geklaut worden. Das stand allerdings nicht auf der Erde, sondern auf einer schwimmenden Plattform und lag am Ufer des Flusses Solimões vor Anker. Jetzt ist die Polizei auf der Suche nach dem Haus.
Eigentlich wollten die Besitzer das Schwimmhaus in die Stadt Manacapuru bringen, um es dort zu verkaufen. Tage zuvor hatten sie das Holzhaus geweißelt, Fenster und Türen rot gestrichen und es renoviert. Der erste Schreck kam schon kurz nach Abschluß der Renovierungsarbeiten.
Die wurden von der 75-jährigen Besitzerin am Montag (10.) beendet. In der Nacht vom 11. ist es dann aber völlig ausgeräumt worden, sind sämtliche Möbel, Haushaltsgeräte, Nahrungsmittel und Anglerzubehör gestohlen worden.
Schon am nächsten Tag scheinen die Räuber zurück gekommen zu sein. Laut der erstatteten Anzeige haben am Mittwoch (12.) zwei Männer und eine Frau mitten in der Nacht (gegen drei Uhr) die schwimmende Unterkunft der Landwirtin mit einem großen Boot ins Schlepptau genommen. Seitdem fehlt jegliche Spur des schwimmenden Hauses.
Eigentlich ist ein Haus ja nicht gerade unscheinbar. Weil es aber trotzdem nicht aufzufinden ist, geht die Polizei davon aus, dass es mittlerweile abmontiert worden ist.
“Casas flutuantes“ (Schwimmhäuser) sind auf den Flüssen der Amazonasregion keine Seltenheit. Sie dienen Flußanliegern zum Wohnen, es gibt schwimmende Schulen, Supermärkte, Gesundheitsstationen und auch Tankstellen. Dass aber gleich ein ganzes Haus geklaut wird, kommt doch nicht so häufig vor.