Bis Ende des Jahres will Brasilien seine Solarenergie auf 1.000 Megawatt ausbauen. Werden die Projektionen der brasilianischen Fotovoltaikvereinigung Absolar umgesetzt, würde dies einer Zunahme von 325 Prozent entsprechen. Derzeit hat das südamerikanische Land lediglich eine Kapazität von 235 MW Solarenergie.
Versorgt werden können damit etwa 60.000 Haushalte mit jeweils bis zu fünf Personen. Für das von der Sonne begünstigte Land ist das nicht viel. Aber es ist erst ein Anfang. Bei Versteigerungen seitens der Regierung sind bereits 3.300 Megawatt unter Vertrag genommen worden. Die notwendigen Solaranlagen dazu sollen bis 2018 installiert werden.
Die Investitionen in die Fotovoltaik bis Ende 2017 werden auf 4,5 Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 1,2 Milliarden Euro) geschätzt. Die alternative Energiequelle kommt aber nicht nur der Umwelt zugute. Laut Experten werden mit jedem Megawatt Sonnenstrom 25 bis 30 Arbeitsplätze geschaffen.
Der Solarsektor läuft zudem gegen den Strom der Wirtschaftskrise. Statt einen Einbruch erlebt er einen Aufschwung. Eine Rolle spielen dabei die enorm gesunkenen Preise für Fotovoltaikanlagen. Sie sind in den vergangenen fünf Jahren um 80 Prozent abgerutscht.
Gleichzeitig sind die Stromkosten für die Verbraucher extrem gestiegen. Das macht die Solarenergie zu einer rentablen Alternative. Mittlerweile setzen deshalb auch immer mehr Kleinunternehmen und Privathaushalte auf sie.
Wer eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert kann die damit produzierte Energie auf seinem Konto gutschreiben lassen und somit seine Stromrechnung verringern. Investiert wird auch mittels Projekten, wie dem mit dem deutschen Konsulat in Rio de Janeiro.
Mit diesem sind in der Favela Morro Dona Marta seit 2015 bereits 33 Gemeinschaftsanlagen mit der Fotovoltaik ausgestattet worden. In Goiás sind es Sozialbauten, die mit ihnen versehen werden.
Doch nicht alles ist rosig. Für dieses Jahr hat die Regierung vorerst sämtliche Versteigerungen von Strom aus neuen Solaranlagen auf Eis gelegt.