Wieviel Bücher verträgt eine Stadt? In Paraty können es nicht genug sein. Sie und ihre Autoren werden in den kommenden Tagen beim internationalen Literaturfest (Flip) den Ton angeben. Das wird am Mittwoch (26.) in der historischen Stadt eröffnet und vereint Schriftsteller, Journalisten und Künstler aus Brasilien und der Welt.
Das “Festa Literária Internacional de Paraty“ findet bereits zum 15. Mal. Auch dieses Jahr hat sich das Stadtzentrum mit seinen Kolonialgebäuden dazu wieder in eine Bühne verwandelt. Aufgewartet wird mit einigen Neuheiten.
Um den großen Andrang des Publikums gerecht zu werden, wurde ein überdachter Bereich mit 700 Sitzplätzen aufgebaut. Dort werden bis Sonntag (30.) Lesungen, runde Tische und Podiumsdiskussionen stattfinden.
Am Platz “Praça da Matriz” werden sich die Bäume in “Pés de livros“ verwandeln, Bücherstämme. Sie werden verschiedene Werke präsentieren, um Kinder und Jugendliche vor Ort zum Lesen anzuregen.
Geboten wird den jungen Leser ebenso die “Flipinha“ mit Aktionen und einem eigenen Literaturplatz. Bei den Autoren konnte dieses Jahr erstmals eine Gleichstellung verwirklicht werden. Präsent sein werden 23 Schriftstellerinnen und 23 Schriftsteller. Auch der Anteil der schwarzen Autoren ist gestiegen. Er wird dieses Mal 30 Prozent umfassen.
Bei den internationalen Gästen konnten wieder namhafte Persönlichkeiten gewonnen werden. Der Jamaikaner Marlon James, der Amerikaner Paul Beatty, die Chilenin Diamela Eltit, Pulitzer-Preisträger William Finnegan, die Argentinierin Leila Guerriero.
Der Isländer Sjón, der Franzose Patrick Deville und die Ruanderin Scholastique Mukasonga sind einige der internationalen Schriftsteller und Journalisten, die bei der Flip vertreten sind.
Geehrt wird dieses Jahr der brasilianische Schriftsteller Lima Barreto (1881 – 1922), dessen Werke über Rassismus nie an Aktualität verloren haben.