Im Pantanal wird ein gehäuftes Sterben der seltenen Hyazinth-Aras beobachtet. Die Gründe dafür sind bisher unbekannt. Krankheiten wie Vogelgrippe oder Newcastle werden allerdings ausgeschlossen. Spezialisten diskutieren als Grund indes ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Klimawandel, Lebensraumverlust und auch Intoxikation.
Erstmals haben Umweltschützer, Biologen und Mitarbeiter des Institutes Arara Azul im Jahr 2015 eine hohe Anzahl verendeter Hyazinth-Aras (Anodorhynchus hyacinthinus) registriert. Insgesamt waren es 101 Tiere. 2016 gab es hingegen keine Anomalitäten. Dieses Jahr sind im Pantanal hingegen bereits 30 tote Hyazinth-Aras entdeckt worden.
Für die Tierart sind das hohe Zahlen, wie Neiva Guedes vom Instituto Arara Azul erklärt. Laut ihren Angaben sind in den vergangenen 27 Jahren insgesamt lediglich 40 verendete Aras gezählt worden. Sie verweist dabei darauf, dass in der freien Wildbahn Kadaver in der Regel nicht lange sichtbar sind, da sie von anderen Tieren verzehrt werden.
Um dem rätselhaften Sterben auf die Spur zu kommen, haben sich Experten verschiedener Forschungseinrichtungen Brasiliens unlängst im Pantanal getroffen und bisherige Untersuchungsergebnisse präsentiert. Die lassen bisher aber auf keine offensichtlichen Krankheiten schließen.
Da die Hyazinth-Aras beim Nestbau und der Ernährung im Wesentlichen von zwei Palmen- und einer Baumart abhängig sind, könnten Veränderungen ihres Lebensraumes eine Rolle spielen. Ausgeschlossen wird aber auch nicht eine Intoxikation.
Derzeit laufen weitere Analysen und Proben der gefundenen Kadaver. Ebenso wurde ein Monitoring-Plan aufgestellt.
Die Experten zeigen sich allerdings besorgt, dass sich das Massensterben auf den ohnehin kleinen Bestand des stattlichen Voges auswirken wird.
Das Pantanal beherbergt gerade einmal 5.000 Exemplare der vom Aussterben bedrohten Hyazinth-Ara. Hinzu kommt, dass die Vögel erst mit acht Jahren geschlechtsreif werden und ein Paar pro Jahr nur ein Junges aufzieht.