Brasilianische Forscher bangen um die Bienen. Ihre Zahl könnte angesichts des klimatischen Wandels bis 2050 in etwa 90 Prozent der Munizipe des Landes stark abnehmen. Die Auswirkungen auf landwirtschaftliche Kulturen wie Kaffee und Baumwolle wären enorm.
In einer Studie haben Wissenschaftler ausgerechnet, dass etwa 13 Prozent der Bienen verschwinden werden. Als Grundlage diente ihnen das Szenario des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen. Das geht von einer Erhöhung der Durchschnittstermperaturen bis 2050 von zwei bis vier Grad aus.
Untersucht wurden 95 verschiedenen Bienenarten, die in Brasilien für die Bestäubung wichtiger Kulturpflanzen verantwortlich sind. Dazu gehören neben Kaffee und Baumwolle auch Bohnen und Tomaten.
Das Ergebnis der Studie ist wenig erfreulich. Von den 4.975 analysierten Munizipen werden 90 Prozent von einer Abnahme des Bienenbestandes betroffen sein, so die Forscher. Vor allem für den bevölkerungsreichen Süden und Südosten werden hohe Einbußen erwartet. Dort könnte es zu einer Reduzierung von bis zu 60 Prozent kommen.
Dass der Klimawandel seine Spuren auch in der Wirtschaft hinterlassen wird, wurde bereits in anderen Studien konstatiert. In denen ist die Rede von Kosten in Höhe von 4,9 Milliarden bis 14,6 Milliarden US-Dollar.
Die neue Studie bestätigt einmal mehr, dass sich der Klimawandel sowohl auf den „Geldbeutel als auch den Bauch“ auswirken wird, wie Antonio Saraiva von der Universität São Paulo(USP) es ausdrückt. Er ist einer der verantwortlichen der Studie.
Gemeinsam fordern die Forscher weitere Studien, um umgehend Schutzprogramme ausarbeiten zu können. Einige Maßnahmen zur Rettung der fleißigen Pollensammler haben die Wissenschaftler indes bereits präsentiert. Abgeschwächt könnte das Bienenverschwinden etwa durch das zusätzliche Pflanzen, die den Insekten als Futter dienen.
Sie könnten entlang von Straßen und ebenso inmitten der Felder angelegt werden, so die Forscher.