Ein Drachenflieger hat am Freitag (11.) in Brasiliens´Hauptstadt für Aufsehen gesorgt. Der war mal eben auf der Gartenwiese vor dem Regierungspalast gelandet und hat damit den Sicherheitsapparat mobilisiert. Der deutsche Sportler wollte eigentlich etwa sieben Kilometer vom Regierungspalast entfernt aufsetzen, am Zielpunkt der Tagesetappe der Drachenflieger-Weltmeisterschaft.
Statt von einer Jury wurde er am Regierungspalast von in Anzügen gekleideten Sicherheitskräften und einem Soldat mit Schnellschußgewehr empfangen und erst einmal abgeführt. Die haben ihn mittlerweile aber wieder freigelassen. Abgesehen von der Festnahme hat die Notlandung dem Deutschen in Brasilien zu Berühmtheit verholfen. Auch, ohne gewonnen zu haben, stand er bei den hiesigen Medien im Mittelpunkt.
Neben dem deutschen Flieger sind in Brasília bereits seit Mittwoch (9.) über 150 Drachenflieger aus 20 Ländern vereint. Über mehrere Tage hinweg sammeln sie in der Hoffnung auf den WM-Titel bei verschiedenen Etappen Punkte. Am Freitag wurde dazu im Vale do Paranã gestartet, um etwa 87 Kilometer bis zum Ziel an der Esplanada dos Ministérios zurückzulegen.
Die Region um Brasília ist bekannt für ihre guten Winde. Den Deutschen haben sie aber ein wenig verweht. Weil der Garten des Regierungspalastes mit einer großen Wiese aufwartet, erschien ihm dieser als geeignetster Ort für eine Notlandung.
Eigentlich residiert in dem Palácio da Alvorada der Präsident Brasiliens. Michel Temer bewohnt hingegen den Palácio do Jaburu, der dem Vize zugedacht ist.
In den vergangenen Monaten ist es bereits zu zwei anderen Invasionen gekommen. Ende Juni hat ein Jugendlicher die Kontrolle über seinen Wagen verloren und gelangte bis in den Innenbereich der Anlagen des Palácio da Alvorada.
Im Juli hat eine betrunkene, junge Frau versucht, den Palácio do Jaburu zu stürmen.