Ein seltenes Phänomen hat im Süden Brasiliens zu einem Rückzug des Meeres geführt. Anwohner berichten davon, dass sich die Meereslinie um bis zu 500 Meter verschoben hat. In mehreren Küstenstädten liegen etliche Schiffe auf dem Trockenen. Vorausgesagt hatten die Meteorolgen indes Sturmwellen.
Laut den Ozeanographen ist für das Phänomen das Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich. Seit Tagen wird ein konstanter Wind mit bis zu 80 Stundenkilometern registriert. Der bläst zudem parallel zur Küste.
In Florianópolis hat der Rückzug des Meeres die Pfeiler der Brücken freigelegt, welche die Insel mit dem Festland verbinden. Am Montag (14.) wurde zwar ein Abschwächen der Wetterkapriolen gemeldet, dennoch lagen aber entlang der Küste Santa Catarinas mindestens 300 Schiffer auf dem freigelegten Sand fest.
Ähnlich sah es ebenso im südlichsten Bundestaat Brasiliens aus, in Rio Grande do Sul. In dessen Hauptstadt Porto Alegre hat der niedrige Meeresspiegel allerdings ein Zivilisationsproblem freigelegt. Statt Sand gab es im Lago Guaíba tonnenweise Müll zu sehen.
Auch im Bundesstaat São Paulo sind die Küstenanwohner mit einer Überraschung aufgewacht. “Ich bin genau dort, wo das Meer ist, und heute ist da nichts vom Meer zu sehen“, sagt ein Anwohner in einem von ihm gemachten Video. Er berichtet von einem Meeresrückzuck von mindestens 500 Metern.
Statt einen niedrigen Meeresspiegel hatten Meteorolgen indes Sturmwellen von bis zu vier Metern Höhe vorausgesagt. Entwarnung gibt es dennoch keine. Vielmehr rechnen die Experten damit, dass sich der Rückzug schnell abschwächt und es dann zu Sturmwellen kommen könnte.