In der südbrasilianischen Stadt Curitiba findet erstmals eine “Parada Pet“ statt. Die wartet unter anderem mit sportlicher Ausgehkleidung, Frisör, einem Bier für die Vierbeiner und Erziehungstipps auf. Bei den Brasilianern ist der Event auf großes Interesse gestoßen. Der Haustiersektor gilt immerhin als einer der wenigen, der trotz der Wirtschaftskrise wächst.
Schon am ersten Tag hat die Pet-Messe mit dutzenden Ausstellern, Vorführungen und einer großen Freilaufwiese einen wahren Ansturm erlebt. Etliche Besucher hatten ihre Vierbeiner gleich mitgebracht. Die konnten unter anderem das Bier mit Fleischgeschmack probieren. Ob es den Hunden schmeckt, sei dahin gestellt. Neugierige Blicke hat es allemal auf sich gezogen.
In Brasilien haben die Haustiere in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt. Laut dem Statistikinstitut IBGE gibt es in dem südamerikanischen Land bereits mehr Haustiere als Kinder. Im Jahr 2016 waren es über 50 Millionen Hunde und mehr als 22 Millionen Katzen.
Sorgen über die anhaltende Wirtschaftskrise müssen sich Industrie und Dienstleister des Sektors nicht machen. Für 2017 gehen Experten von einem Wachstum von 13 Prozent aus. Vorausgesagt wird ein Umsatz von 19,2 Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 5,2 Milliarden Euro).
Nicht alles sieht aber rosig aus. Obwohl das Tierschutzgesetz harsche Strafen für das Ausetzen von Hunden und Katzen vorsieht, ist dies immer noch durchaus üblich. Bei der “Parada Pet“ wird deshalb mit Aufklärung versucht, dem entgegenzuwirken. Darüber stehen 70 ausgesetzte Hunde zur Adoption, die auf den Straßen Curitibas eingesammelt und tierärztlich behandelt wurden.
Wie ernst auch Politiker die geliebten Vierbeiner nehmen, ist im Bundesstaat Paraná zu sehen. Dort können nach einem neuen Gesetz seit wenigen Tagen Herrchen und Frauchen amtliche Geburtsurkunden ihrer Hunde und Katzen ausstellen lassen.