Die Jugend Brasiliens greift verstärkt zum Buch. Bei der “Bienal Internacional do Livro“ ist dem jungen Publikum deshalb auch ein breiter Raum gewidmet. Die Buchmesse ist am Donnerstag (30.) in Rio de Janeiro eröffnet worden. Über 500 Verlage präsentieren sich dort mit den Neuheiten vom Buchmarkt auf 80.000 Quadratmetern.
Gesetzt wird auf die Sinneserfahrung. So können über eine Kinoleinwand abgespielte Gedichte erlebt werden. In etliche Bücher lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes eintauchen. Im Bereich “Geek & Quadrinhos“ wird die Comicwelt mit Spielen umgesetzt.
Im Blickfeld haben die Organisatoren vor allem das junge Publikum. Dessen Besucherzahl ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Im Jahr 2007 hat die “Bienal Internacional do Livro“ Rio de Janeiros trotz “Harry Potter-Fieber“ nur wenige Jugendliche angezogen.
Im Vergleich dazu konnte die Besucherzahl der 15- bis 29-Jährigen bei der Ausgabe 2015 verdoppelt werden. Die Verlage haben sich entsprechend darauf eingestellt. Laut Buchmarktdaten nimmt die Kinderbuch und Jugendliteratur mittlerweile 20 Prozent der Verlagsproduktion ein und 14 Prozent des Umsatzes. Die meisten der Verlage haben sich entsprechend auf die jungen Leser eingerichtet.
Die Jugendlichen seien es, die am meisten Bücher kaufen, verrät eine Verlagsdirektorin. Auch von den 330 geladenen Gästen der Eröffnungsfeier waren 150 mit der Kinderbuch- und Jugendliteratur verbunden.
Dass die junge Generation der Brasilianer verstärkt zum Buch greift, dazu tragen ebenso Internet und soziale Netzwerke bei. Die neuen Medien werden mittlerweile als mitverantwortlich für den Boom der Jugendliteratur eingestuft. Youtuber, Gamer und selbst Poeten mit Internetauftritten vereinen über die digitale Welt ein Millionenpublikum.
Sie werden längst auch als Autoren tätig. Bei den Buchmessen werden sie als Stars gefeiert, finden ihre Werke reissenden Absatz.