Einen Tag lang hat es gedauert, bis all das Geld gezählt worden ist, das Polizisten in einer Wohnung in Salvador da Bahia gefunden haben. Bei den über 51 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 13,8 Millionen Euro) soll es sich um Schmiergeld handeln, das Exminister Geddel Vieira Lima dort gebunkert haben soll.
Schon am Dienstagmorgen (5.) haben in den Medien verbreitete Bilder von Kisten und Koffern voll mit Geld für Aufregung gesorgt. „Tesouro Perdido“ (Verlorener Schatz) war die Polizeiaktion betitelt, bei der mehrere Häuser durchsucht wurden.
Sie ist Teil der Ermittlungen über die Freigabe von Krediten. Verwickelt darin ist Präsident Michel Temers Ex-Minister Geddel Vieira Lima. Der wurde am 3. Juli bereits festgenommen, hat aber eine Freilassung mit der Auflage erreicht, sein Haus nicht zu verlassen.
Geddel wird vorgeworfen, 20 Millionen Reais (etwa 5,4 Millionen Euro) als Schmiergeld erhalten zu haben, um im Gegenzug für verschiedene Unternehmen Kredite freizugeben. Die Wohnung mit dem stattlichen Geldfund soll einem Freund Geddels gehören. Der soll sie wiederum dem Ex-Minister zur Verfügung gestellt haben.
Dass die Ermittler auf einen so großen Berg Geld stoßen, damit haben sie nicht gerechnet. Über 14 Stunden waren sieben Maschinen im Einsatz, um die Scheine zu zählen. Um sie abzutransportieren waren zwei Transporter notwendig. Die Rede ist von der größten Beschlagnahmung an Finanzmitteln aller Zeiten.