Einige brasilianische Politiker würden gerne die Zahl der Feiertage ein wenig erhöhen. Sie befinden, elf sind zu wenig. Im Kongress haben sie verschiedene Vorschläge eingereicht, welche Daten und Themen künftig zusätzlich gefeiert werden könnten.
Dazu zählen so skurile wie der “Dia de Adoração a Deus”, der “Tag zur Anbetung Gottes“. Eingereicht wurde dieser vom Abgeordneten und Missionar José Olimpio. Nach seinen Vorstellungen sollte der Tag am zweiten Samstag im März begangen werden.
Die Gewerkschaft der Dekorateure und Raumausstatter würden gerne ihre Liebe zu Brasilien gefeiert wissen. Als Datum für ihren “Dia de se Declarar Amor ao Brasil“ haben sie den 6. September ausgesucht. Damit würde es dann einen Doppelreigen geben, da am 7. September bereits der “Dia da Independência” (Tag der Unabhängigkeit) begangen wird.
Es gibt aber auch durchaus ernstzunehmende Vorschläge, wie den internationalen Frauentag (8. März) mit einem Feiertagsstatus zu versehen. Gleich drei Gesetzesprojekte wurden zum “Dia Nacional da Consciência Negra” (20. November) eingereicht, dem “Tag zum Bewusstsein der Schwarzen“, mit dem an die afrobrasilianische Geschichte erinnert werden soll.
Andere wollen den Faschingsdienstag als nationalen Feiertag sehen. Im Gespräch ist ebenso der “Dia de São João” (24.Juni), der Tag des Sankt Johannes. Immerhin beruhen auf ihm die berühmten, brasilianischen Festas Juninas.
Nicht alle der Abgeordneten sind aber von der Feiertagsserie begeistert. Einige wollen gleich ein paar Feiertage streichen, weil sie die Wirtschaft durch die freien Tage beeinträchtigt sehen. Andere hätten gerne, dass auf Dienstag oder Donnerstag fallende Festdaten einfach auf den Montag oder Freitag verschoben werden, um ein verlängertes Wochenende zu vermeiden.
Solange die Debatten im Kongress noch laufen, bleibt aber erst einmal alles beim Alten und bei den bisherigen elf Feiertagen des Landes.