Ähnlich wie in Frankreich und England wird auch in Brasilien diskutiert, Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2040 von den Straßen des Landes zu verbannen. Ein Gesetzesprojekt dazu wurde bereits eingereicht. Gesetzt werden soll künftig auf Elektroautos und mit Ethanol betriebene Fahrzeuge.
Den Startschuß zu dieser Diskussion hat Senator Ciro Nogueira gegeben. Nach seinem Vorschlag dürften ab 2030 keine Fahrzeuge mehr verkauft werden, die auf fossile Brennstoffe setzen, wie Benzin, Diesel und Erdgas. Ab 2040 sollen sie ganz von den Straßen Brasiliens verschwinden.
Noguera selbst räumt in einem Interview für das Senatsradio ein, dass es sich um ein ehrgeiziges Projekt handelt. Er ist aber zuversichtlich, dass seine Kollegen es aufgreifen und noch in diesem Jahr verabschieden werden. 2018 müsste dann darüber die Abgeordnetenkammer diskutieren. Zweifel bestehen seinen Aussagen nach lediglich an den Daten der Verbannung.
Noch wächst die Fahrzeugflotte Brasiliens Jahr für Jahr. In São Paulo kommen jährlich sogar doppelt so viele Autos wie neue Einwohner hinzu. Auf den Straßen der Megametropole zirkulieren derzeit etwa sechs Millionen Autos.
In ganz Brasilien waren es laut Daten der Verkehrsbehörden im Jahr 2016 knapp 43 Millionen Autos und 13,5 Millionen Motorräder. Aktuell entfällt damit auf 4,8 Brasilianer ein Auto. Im Jahr 2006 war es ein Auto pro 7,7 Einwohner.
Angesichts der hohen Benzinpreise nimmt die Zahl der ausschließlich mit dem Ölderivat betriebenen Autos ab. Zwischen 2006 und 2016 ist sie von 67,3 Prozent auf 29,4 Prozent gesunken. Beliebt sind in Brasilien die Flex-Autos, deren Anteil von 10,8 Prozent (2006) auf 59,8 Prozent (2016) gestiegen ist.
Abgenommen hat ebenso die Zahl der Dieselfahrzeuge, die derzeit 9,8 Prozent der Fahrzeugflotte ausmachen. Getankt wird stattdessen verstärkt Ethanol. Erdgas und Strom nehmen in der Fahrzeugstatistik bisher hingegen weniger als ein Prozent ein.