Brasilien gehört zu den Ländern, die am wenigsten für ihre Grundschüler ausgeben. Die Investitionen in die Hochschulbildung erreicht hingegen beinahe europäisches Niveau. Beim Ländervergleich der Studie “Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren“ liegt Brasilien im hinteren Bereich.
Ausgerechnet bei der Vermittlung der Grundlagen wird in dem südamerikanischen Land gespart. Nach der OECD-Studie gibt Brasilien jährlich lediglich 3.800 US-Dollar pro Grundschüler aus. Bei den OECD-Mitgliedsstaaten sind es im Durchschnitt hingegen 8.700 US-Dollar und damit mehr als doppelt so viel.
Nicht recht viel besser sieht es bei der Sekundärstufe aus. Auch dort betragen die jährlichen Ausgaben pro Schüler nur 3.800 US-Dollar während der OECD-Durchschnitt mit 10.500 US-Dollar angegeben wird. Hinzu kommt, dass nur die Hälfte der Schüler ihren Abschluß in der vorgesehen Zeitspanne erreichen.
Investiert wird indes in die universitäre Ausbildung. Mit 11.700 US-Dollar pro Student landet Brasilien sogar vor Italien (11.500 US-Dollar). Der Durchschnitt der OECD-Länder beträgt allerdings 16.100 US-Dollar.
Hervorgehoben wird in der Studie, dass Brasilien in den vergangenen Jahren die Bildungskosten erhöht hat. Der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt beträgt mittlerweile immerhin 4,9 Prozent. Beim PISA-Ranking schlägt sich das bisher jedoch noch nicht nieder.
Bei dem liegt das südamerikanische Land nach wie vor weit abgeschlagen. Dazu tragen auch überfüllte Klassen und eine niedrige Entlohnung der Grundschullehrer bei. Auch der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit Hochschulabschluss beträgt nur 17 Prozent. Bei den Gehältern nehmen diejenigen mit einem Hochschuldiplom in der Tasche jedoch eine Spitzenstellung ein.
Eingeflossen sind in die Studie Daten der 35 OECD-Mitgliedsstaaten sowie weiterer Partnerländer wie Brasilien, Argentinien, China und Südafrika.