In Brasilien sollen künftig auch Blinde und Taube in den Kinogenuss kommen. In der nordostbrasilianischen Stadt Recife können sie bereits ab Oktober Filme ansehen. Das Kino der Fundação Joaquim Nabuco (Fundaj) wird das erste Brasliens sein, das Menschen mit sensorischen Behinderungen ein Filmerlebnis bieten wird.
Gezeigt werden vorerst brasilianische Filme. Die werden entsprechend “übersetzt“. Für blinde Kinobesucher wird es eine Beschreibung der Szenen geben. Ausgestattet sind die Filme ebenso mit Gebärdensprache und Legenden.
“Cinema acessível – Alumiar“ heißt das Projekt, das vom Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen aufgelegt worden ist. Ziel ist es zunächst, innerhalb eines Jahres 20 Kinofilme aufzubereiten. Nach der Ausstrahlung in den Kinos sollen sie auch über Web-TV und in einen staatlichen Fernsehsender gezeigt werden.
Dass die Kinos auch Menschen mit Behinderungen, Sehschwächen oder Hörproblemen Alternativen bieten sollen, ist bereits im vergangenen Jahr von der brasilianischen Kino-Agentur Ancine bestimmt worden. Danach müssen die Filmpaläste mit Rampen, behindertengerechten Toiletten, reservierten Plätzen für Rollstuhlfahrer und ebenso größere Kinositze für Besucher mit Übergewicht ausgestattet werden.
Neben der gebäudlichen Anpassung ist dabei auch der Einsatz von Technologien vorgesehen, um auch bei der Kommunikation und somit den Filmen eine Barrierefreiheit zu bieten.
Theoretisch soll der Beschluß bis November dieses Jahres in ganz Brasilien umgesetzt werden. Erfüllt werden dürften zumindest die gebäudlichen Anforderungen.