Über 5.000 Experten, Studenten und Kleinbauern haben sich in Brasília zum “Congresso Brasileiro de Agroecologia“ getroffen, um über die Bio-Landwirtschaft zu diskutieren. Herausgegeben wurde dabei ebenso ein öffentliches Schreiben, um vor dem “Giftpaket“ zu warnen.
Hinter dem Giftpaket verbirgt sich das Gesetzesprojekt von Landwirtschaftsminister Blairo Maggi, mit dem Agrochemikalien leichter anerkannt und auf den Markt gebracht werden können. Setzt sich der Landwirtschaftsminister durch, blieben beim Genehmigungsverfahren künftig unter anderem Umweltbehörden außen vor. Auf der Verpackung müsste dann auch nicht mehr das internationale Symbol für Gift, ein Totenkopf, prangen.
Brasilien ist schon jetzt Weltmeister, was den Einsatz von Herbiziden und anderen Agrochemikalien betrifft. Pro Jahr und Kopf sind es mittlerweile 7,2 Liter, die auf den Ackern des Landes und letzends auch auf den Tischen landen. In vielen Regionen ist zudem die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln per Flugzeug an der Tagesordnung.
Ein anderes Gesetzesprojekt will den Begriff “agrotóxico“ ganz streichen. Ersetzt werden soll er durch das sanfter klingende Wort “fitossanitário“.
In dem öffentlichen Schreiben haben sich die Kongressteilnehmer klar gegen die Vorhaben ausgesprochen. Sie sprechen von einer großen Bedrohung und einem enormen Rückschritt. Die Vorhaben würden zudem das brasilianische Programm zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln ignorieren, heißt es.
Unterstützt wird von den Kongressteilnehmern hingegen die “Campanha Permanente contra os Agrotóxicos e pela Vida“ (Kampagne gegen Agrochemikalien und für das Leben).