Brasilien baut seine Wasserwege aus. Schon jetzt werden auf den Flüssen des südamerikanischen Landes im Jahr 84,6 Millionen Tonnen Güter transportiert. Das Frachtaufkommen ist dabei von Jahr zu Jahr steigend. Um die Wasserstraßen noch besser nutzen zu können, hat die Regierung Investitionen in deren Ausbau vorgesehen.
Theoretisch gelten 42.000 Kilometer der brasilianischen Flüsse als beschiffbar. Auf die Wasserwege wird vor allem im Norden des Landes gesetzt sowie im zentralen Westen. Transportiert werden vor allem Erntegüter, allen voran Soja und Mais, wie auf dem Fluss Tapajós. Auf ihm sind 2016 etwa 2,6 Millionen Tonnen verschifft worden. 95 Prozent davon waren Soja und Mais, die für den Export zum Hafen in Pará gebracht wurden.
Das Frachtaufkommen auf den Flüssen ist seit Jahren zunehmend. Das gilt auch für den Tapajós. Allein im ersten Halbjahr 2017 wurde dort mit 2,9 Millionen Tonnen schon mehr transportiert als im gesamten Jahr 2016. In ganz Brasilien wurde zwischen 2010 und 2016 eine Steigerung von elf Prozent verzeichnet.
Von der Regierung heißt es, dass über die Wasserwege die Frachtkosten geringer und die transportierten Produkte somit wettbewerbsfähiger seien. Als weiterer Vorteil wird die Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße angegeben. Zum Vergleich heißt es, dass ein Transportschiff die Fracht von 15 Eisenbahnwagons oder 58 Lastkraftwagen aufnehmen kann.
In etlichen Regionen des Landes kommt jedoch hinzu, dass wichtige Verbindungsstraßen nur erdgebundene Pisten sind, die in der Regenzeit kaum passierbar sind.
Vorgesehen sind verschiedene Investitionen für den Ausbau der Wasserwege. Allein für die Hidrovia Tocantins-Araguaia sind 560 Millionen Reais vorgesehen, um den Wassertransport über zehn Monate des Jahres hinweg zu gewährleisten.