Jetzt kommt sie doch die Sommerzeit. Am 15. Oktober werden im Süden, Südosten und zentralen Westen Brasiliens die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Die Entscheidung wurde vom Energieminister Fernando Coelho Filho bekanntgegeben. Als Begründung heißt es, die Zeit sei zu kurz gewesen für eine ausreichende Anhörung der Gesellschaft zum Thema Sommerzeit.
Die Überlegungen der Regierung, die Uhren nicht mehr umzustellen, sind erst vor Kurzem bekannt geworden. Die Energie-Einsparungen durch die Maßnahme seien in den vergangenen Jahren immer geringer geworden, hieß es.
Festgestellt wurden ebenso Veränderungen bei den Spitzenzeiten des Strombedarfs. Die liegen mittlerweile nicht mehr in den frühen Abendstunden, sondern am Nachmittag zwischen 14 und 15 Uhr, wenn wegen der Sommerhitze Klimaanlagen und Ventilatoren laufen.
Dass nun doch auf die Sommerzeit gesetzt wird, wird ebenso mit der Leere in den Staubecken begründet. In weiten Regionen Brasiliens liegt die durchschnittliche Wassermenge laut der Beratungsfirma Thymos Energia lediglich bei einer Kapazität von 24 Prozent.
Die Hauptstromquelle des südamerikanischen Landes sind jedoch mit 70 Prozent die Wasserkraftwerke. Angesichts der Dürre und des ausbleibenden Regens wird nun jede noch so kleine Energieeinsparung befürwortet.
Ganz vom Tisch ist das Aus der Sommerzeit damit aber nicht. Öffentliche Diskussionen, um für 2018 zu einem Konsens zu kommen, wurden bereits angekündigt. Die Bevölkerung selbst steht der Uhrumstellung gespalten gegenüber.
Während die Einen eine Stunde mehr Tageslicht feiern, beklagen die anderen Probleme bei der Zeitumstellung und dunkle Morgenstunden.
Gültig ist die Sommerzeit vom 15. Oktober bis zum 17. Februar 2018 in den Bundesstaaten: Rio Grando do Sul, Santa Catarina, Paraná, São Paulo, Rio de Janeiro, Espírito Santo, Minas Gerais, Goiás, Mato Grosso do Sul, Mato Grosso und im Hauptstadtdistrikt.