Jetzt hat auch São Paulo sein eigenes Oktoberfest. Das findet dieses Jahr in der brasilianischen Megametropole zum ersten Mal statt. Gefeiert wird dort, wo im Karneval die Sambaschulen mit ihren prachtvollen Umzügen für Stimmung sorgen.
Derzeit präsentiert sich der Parque Anhembi allerdings eher bayerisch. Auf 23.000 Quadratmetern sind Bierzelt, Biergarten und Bierpark aufgebaut. Letzterer wartet mit Riesenrad, Kettenkarussell, Achterbahn und anderen Gerätschaften auf.
Etliche der Festgäste erscheinen sogar in Tracht. Das wird gefördert. Wer in Dirndl oder Lederhosen erscheint, erhält 40 Prozent Diskont vom Eintrittspreis. Denn wer in São Paulo ein bißchen Oktoberfestatmosphäre schnuppern will, der muss erst einmal Eintritt bezahlen.
Insgesamt 36 Biermarken aus Brasilien und auch importierte sind vertreten. Sie werden nicht wie in dem südamerikanischen Land sonst üblich in kleinen Gläsern ausgeschenkt, sondern in Maßkrügen. Beim Anstich am Donnerstag (28.) hat Bürgermeister João Doria allerdings ein wenig geschummelt.
Statt mit Bier war sein Maßkrug mit dem Erfrischungsgetränk Guaraná gefüllt. Er trinke keinen Alkohol, so Doria, der aber trotzdem mit einem Maßkrug anstoßen wollte.
Anwesend waren ebenso der Bürgermeister und die Oktoberfestkönigin und Prinzessinnen von Blumenau. In der südbrasilianischen Stadt findet das ”festa alemão” (deutsches Fest), wie die Brasilianer das Münchner Oktoberfest nennen, bereits seit 34 Jahren statt.
Bis zum 8. Oktober werden bei der kleinen ”Wiesn“ in São Paulo etwa 150.000 Besucher erwartet. Unterhalten werden sie unter anderem mit Livemusik vom ”Sertanejo-König“ Michel Teló, der Reggaeband Cidade Negra und diversen anderen Gruppen.