Brasilianische Forscher haben im Cerrado eine Besonderheit entdeckt: den Frosch Pithecopus araguaius. Der gilt als Hoffnungsträger, weil sein Fund zeigt, dass die Savanne im Zentrum Brasiliens noch voller Überraschungen steckt.
Bei Feldstudien im Jahr 2010 sind die Wissenschaftler der Universitäten São Paulo (Unicamp) und Uberlândia (UFU) erstmals auf den kleinen Frosch gestoßen. Seitdem haben sie weitere Forschungen angestellt.
Herausgefunden haben sie, dass das Gequake der blauen Amphibie anders als das ihrer Verwandten klingt, dass sie kleiner und anders gezeichnet ist. Dass es sich aber um eine neue Art handelt, wurde mit Hilfe von DNA-Analysen bestätigt.
Weil der Frosch an den Ufern des Flusses Araguaia im Bundesstaat Mato Grosso gefunden wurde, hat er den Namen Pithecopus araguaius erhalten. Später konnten die Forscher die neue Froschaft aber auch andernorts im Cerrado nachweisen, wie in der Chapada dos Gumarães.
Der Neufund zeigt auch, dass es im Cerrado nach wie vor viel zu erforschen und entdecken gibt. Er gilt als eine der artenreichsten Savannen der Welt, aber auch als eins der bedrohtesten Biome unseres Planeten. Forscher schätzen, dass zwei Drittel der Savanne schon stark vom menschlichen Einfluss geprägt oder zerstört worden sind.
Vor allem die intensive Landwirtschaft mit dem Anbau von Zuckerrohr, intensive Rinderweiden und Sojaanbau sowie wachsende Siedlungen setzen dem einzigartigen Biom stark zu.
Laut dem Umweltinstitut ICMBio beherbergt es über 800 Vogelarten, knapp 200 Säugetierarten, 180 Reptilien- und 110 Amphibienarten.