Seit 22 Jahren war er Präsident des olympischen Komitees Brasiliens (COB) und hat in der Zeit sein Vermögen um 457 Prozent erhöht. Jetzt ist Carlos Arthur Nuzman in seinem Luxusanwesen in Rio de Janeiro festgenommen worden.
In Sachen Korruptionsskandal sind die Brasilianer inzwischen einiges gewohnt. Die Festnahme des 75-jährigen Nuzman in den frühen Morgenstunden des Donnerstags (5.) hat dennoch für Aufsehen gesorgt. Zeitgleich festgenommen wurde ebenso Leonardo Gryner, Ex-Direktor des Verwaltungskomitees Rio 2016 und rechte Hand Nuzmans.
Beide sollen die Drahtzieher beim mutmaßlichen Stimmenkauf für den Zuschlag der Olympiade in Rio de Janeiro 2016 gewesen sein. Gehandelt haben sollen sie im Auftrag des Ex-Gouverneurs Rio de Janeiros, Sérgio Cabral. Der wurde vor wenigen Tagen in erster Instanz im Zusammenhang mit dem Lava-Jato-Korruptionsprozess wegen Anführung einer kriminellen Vereinigung zu 45 Jahren Haft verurteilt.
Veröffentlicht wurden am Donnerstag ebenso Ausschnitte von E-mails, mit denen der Stimmenkauf mit Hilfe des Afirkaners Papa Diack untermauert werden soll. Diack beschwert sich darin, dass eine der versprochenen Raten noch nicht überwiesen wurde.
Für Nuzman wird es aber auch aus anderen Gründen eng. Er soll in einem Schweizer Safe 16 Kilogramm Gold eingelagert haben, dessen Herkunft als dubios bezeichnet wird. Über die Finanzbehörde Receita Federal soll er versucht haben, seine Steuererklärung zu verändern, um sein Vermögen zu rechtfertigen.
Das hat sich laut Angaben der Ermittler allein im Jahr 2014 verdoppelt. Vorgeworfen wird ihm der Versuch, die Ermittlungen zu seinem Vermögen zu behindern.
Der Bericht der Ermittler zeigt einmal mehr die tiefe Verwicklung von Großunternehmen und Politik. So scheint bei der Vergabe der Austragung der Olympiade 2016 die Vergabe von privaten und öffentlichen Großaufträgen im Vordergrund gestanden zu haben und ebenso die Möglichkeit einiger, sich daran zu bereichern.