Brasilien erlebt derzeit eine gigantische Pilgerwelle. Der Grund dafür ist das 300-jährige Jubiläum des Fundes der Heiligenfigur Nossa Senhora Aparecida, die in der Basilika in Aparecida do Norte steht und jährlich Millionen Wallfahrer anzieht. Das Marienfest ihr zu Ehren wird am 12. Oktober gefeiert.
Etwa 15.000 Pilger haben sich bereits auf den Weg gemacht. Am Ende sollen es über 19.000 sein. Viele sind hunderte Kilometer unterwegs, manche sogar mehr als tausend. Entlang der Straßen haben Freiwillige “postos de apoio“, Hilfsposten, aufgebaut. Dort gibt es heißen Kaffee, Pflaster für die Blasen an den Füßen und manchmal auch Massagen. Gepilgert wird zu Fuß, per Rad und auch auf den Rücken der Pferde oder im Kanu.
Hinzu kommen hunderte Privatwagen und Omnibusse. Geschätzt wird, dass etwa 400.000 Gläubige an den Feierlichkeiten am 12. Oktober in Aparecida teilnehmen werden.
Aparecida hat sich vorbereitet. Kletterer haben die Fenster und Wände in der 40 bis 70 Meter hohen Basilika geputzt, Sie gilt als größte Kirche, die der heiligen Jungfrau Aparecida gewidmet ist. Besucht wird sie jährlich von etwa 12 Millionen Menschen.
Die Kirche selbst ist für 45.000 Gläubige ausgelegt. Übertragen werden die Messen auch auf den Vorplatz. Der bietet etwa 300.000 Menschen Platz. Die gesamte Anlage mit Basilika, Museum, Läden und anderen Einrichtungen umfasst über 1,3 Millionen Quadratmeter.
Für den Feiertag eigens aufgestellt wird derzeit eine 50 Meter hohe Statue der heiligen Jungfrau. Die Heiligenfigur selbst, um die sich das Jubiläum dreht, misst hingegen nur 32 Zentimeter. Ihr zu Ehren wird es ebenso ein Feuerwerk geben. Unternehmer haben dafür fünf Tonnen Feuerwerkskörper gespendet.
Nach Überlieferungen wurde die Heiligenfigur im Oktober 1717 von Fischern in einem Fluss gefunden. Im Laufe der Zeit hat sich der Ort zu einem Wallfahrtsort entwickelt.
Am 12. Oktober, dem Tag der heiligen Frau, ist in ganz Brasilien Feiertag. Schließlich ist Nossa Senhora da Conceição Aparecida Schutzpatronin des Landes.