In Brasilien wird künftig nicht nur das Bruttosozialprodukt gemessen, sondern auch das “Grüne Produkt“ des Landes. Mit dem “Produto Interno Verde“ (PIV) soll der Beitrag der Regenwälder, Steppen, Feuchtgebiete, der Gewässer und auch der alternativen Quellen für Energien aufgezeigt werden.
Seit 2011 ist im Kongress bereits über die Einführung des PIV diskutiert worden. Jetzt hat der Kongress das Gesetz dazu verabschiedet und Präsident Michel Temer dieses unterzeichnet.
Bei dem Grünprodukt geht es nicht nur darum, wie viel die artenreichen Ökosysteme und Biotope des südamerikanischen Landes in Geld umgerechnet wert sind, Es soll ebenso die Auswirkungen von Aktivitäten und das wirtschaftliche Wachstum des Landes mit Hilfe der ökologischen Ressourcen erfassen.
Einfliessen werden darin der Wirtschaftsbeitrag und ebenso Daten darüber, wie viel der natürlichen Ressourcen verbraucht wurden. Auch die Umweltdienste, wie der Erhalt der Wälder, Wiederaufforstung und andere werden Teil des PIV sein.
Laut Umweltminister Sarney Filho ist der Grüne Index für die Stärkung einer nachhaltigen Entwicklung des Landes von großer Bedeutung. Aufschluss wird mit ihm auch darüber erwartet, wie die wirtschaftliche Entwicklung sich auf Amazonas-Regenwald, Atlantischen Regenwald, Pantanal, Cerrado, Caatinga und Pampa auswirken.
Noch wird allerdings nicht gerechnet. Erst müssen die natürlichen Schätze Brasiliens erfasst werden. Auch ist die Kalkulationsmethode noch offen. Die soll laut dem verabschiedeten Gesetz mit öffentlichen Einrichtungen, Institutionen und der Zivilgesellschaft diskutiert und danach kreiert werden.
Fest steht hingegen, dass das Statistikamt IBGE die Berechnungen durchführen und jährlich veröffentlichen wird.