In Europa sind sie in vielen Regionen nur noch in geringer Zahl anzutreffen, in Brasilien breiten sich die europäischen Einwanderer hingegen rasend schnell aus. Die Rede ist von den Feldhasen. Die sorgen bei Landwirten und Umweltbehörden für Kopfzerbrechen, weil sie enorme Schäden anrichten.
Besonders im Süden und Südosten des südamerikanischen Landes wird von “Attacken“ des Feldhasen (Lepus europaeus) berichtet. Meister Lampe zerstört dabei bis zu 100 Prozent der Brokkoli- und Blumenkohlkulturen, wie berichtet wird.
Selbst die bedornten Bäume der Zitrusfrüchte lässt er nicht aus. Er nagt am Stamm der Mandarinen-, Orangen- und Zitronenbäume, die dann in wenigen Tagen absterben. Schadensmedungen gibt es ebenso von den Soja-Anbauern. Auch Passionsfrucht, Bohnen, Melonen und Maniok sind betroffen sowie Kaffee- und Palmenplantagen.
Am Flughafen in der südbrasilianischen Stadt Curitiba sorgt er ebenso für Probleme. Dort wird er beim Überflug nicht nur auf den Wiesen, sondern ebenso den Landebahnen gesichtet.
Studien belegen, dass sich Meister Lampe in Brasilien immer weiter ausbreitet. Forscher haben errechnet, dass sein Verbreitungsgebiet pro Jahr weitere 45,35 Kilometer einnimmt. Mittlerweile kommt er nicht mehr nur in den südlichen Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Paraná und in São Paulo vor, sondern ebenso in Bundesstaaten des zentralen Westens, in Minas Gerais, Goiás und Mato Grosso do Sul.
Eingeführt wurde der Feldhase in den Nachbarländern Chile und Argentinien für die Jagd, bis er in den 50er Jahren die Grenzen Brasiliens überschritten hat. Seit zwei Jahren berichten Landwirte aber von einer extremen Zunahme. Anders als in Europa lassen die Raubtiere Brasiliens die Feldhalsen als Beute links liegen.
Gefordert wird deshalb, dass der in Brasilien als “lebrão” bezeichnete Feldhase von der Umweltbehörde Ibama als “schädlicher Invasor“ eingestuft wird. Dann könnte er ähnlich wie die ebenso aus Europa eingeführten und in der Landwirtschaft extremen Schaden anrichtenden Wildschweine bejagt werden.