Vor einem Jahr hat sich der brasilianische Formel-1-Rennfahrer Felipe Massa in die Rente verabschiedet. Dann ist er doch noch einmal zurück gekehrt. Jetzt will er endgültig seinen Hut nehmen. Für Brasilien bedeutet das eine künftige Abstinenz am Motorsport der Spitzenliga.
An den Abschied Massas haben sich die brasilianischen Fans bereits gewöhnt. Immerhin hatte dieser vor einem Jahr schon nach dem Rennen in Interlagos mit der Flagge des Landes um die Schultern seinen Ausstieg gefeiert. Am Sonntag (12.) hat er auf der Rennbahn in São Paulo nun für ein Déjá-vu gesorgt: Umgehängte Fahne, von Fans umringt, von Boxenmitarbeitern und Teamkollegen umarmt.
Trotzdem gibt es mit dem Ausstieg des 36-Jährigen eine Neuheit für das südamerikanische Land. Zum ersten Mal seit 48 Jahren wird bei den Formel-1-Rennen vorerst kein Brasilianer mit um den Sieg fahren.
Der letzte Weltmeistertitel liegt allerdings auch schon 26 Jahre zurück. Den hatte Ayrton Senna 1991 eingefahren. Seitdem haben die brasilianischen Rennfahrer Rubens Barrichello und Felipe Massa zwar Einzelsiege verbucht, aber keinen WM-Titel.
Der zweifache Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi (1972 und 1974) macht für die künftige Abwesenheit der Brasilianer eine mangelnde Unterstützung des Motorsports verantwortlich. Er sieht den Automobilsport vernachlässigt und befürchtet, dass nun das Interesse der Brasilianer an der Formel-1 ganz einschlafen könnte.
Währenddessen begibt sich Felipe Massa auf die Suche. Zur Formel-1 wird er nach seinem zweiten Abschied wohl nicht zurückkehren. Ganz lassen will er den Rennsport aber nicht. Wer weiß, vielleicht taucht er nach 15 Jahren Formel-1 2018 ja in einer anderen Kategorie auf.