Brasilien hat einen wichtigen Schritt zur Bewerkstelligung seiner bei der Klimakonferenz in Paris 2015 vorgelegten Eigenverpflichtungen getan. Es hat einen Plan zur Rekuperation der natürlichen Vegetation (Planaveg) veröffentlicht. Mit dem sollen 12 Millionen Hektar Land wieder aufgeforstet werden, eine Fläche, die in etwa dreimal so groß wie die Schweiz ist.
Der Planaveg ist das Ergebnis einer Diskussion von Ministerien, Behörden und ebenso Forschungseinrichtungen sowie der Zivilgesellschaft. Er bindet neben dem Umweltministerium weitere fünf Ministerien mit ein.
Wieder bepflanzt werden sollen nach ihm degradierte Flächen, allen voran Biotope und die sogenannte “Reserva Legal“. Per Gesetz müssen Landanwesen 20 bis 80 Prozent ihrer Fläche dem Naturschutz vorbehalten. Besitzer ausgeräumter Landschaften sind zudem verpflichtet, die Vorbehaltsfläche der Reserva Legal zu renaturieren.
Mangels Kontrolle wird dies bisher aber kaum eingehalten. Als Aufforstungsflächen sind zudem degradierte und weniger produktive Landwirtschaftsflächen im Gespräch.
Das Programm fußt auf mehreren Säulen, wie Aufklärungsarbeit, Forschungen und die Erschließung von Märkten. Laut Umweltminister Sarney Filho sollen die Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen intensiviert werden, um den Menschen, die im und vom Wald leben wirtschaftliche Alternativen zu bieten.
Was noch fehlt, ist die Mobilisierung der betroffenen Sektoren und der Gesellschaft, wie es vom WWF-Brasilien heißt. Die Umweltschutzorganisation sieht in dem Plan mehr als einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase.
Der Planaveg könnte ebenso ein Impuls für eine auf dem Wald basierende Wirtschaft sein, mit einen auf lange Sicht gesehenen wirtschaftlichen und ebenso sozialen Nutzen, wie es in einer Meldung des WWF heißt.