Ein 41-jähriger Mann ist am Donnerstagabend mit seinen Wagen auf den berühmten Gehweg der Copacabana in Rio de Janeiro in eine Menschenmenge gerast. Mindestens 16 Männer, Frauen und Kinder wurden verletzt. Ein acht Monate altes Baby ist ums Leben gekommen.
Der Vorfall hat sich gegen 20:30 Uhr Ortszeit ereignet, als sich noch hunderte Menschen am Strand und auf dem ”Calçadão” befunden haben, um die etwas kühleren Abendstunden im Freien zu genießen. Zeugen berichten davon, einen Knall gehört zu haben. Der Wagen sei über den Radweg „geflogen“ und habe anschließend Passanten, Stühle und Badeutensilien mit sich gerissen.
Viele der Verletzten wurden von Sanitätern und Rettungskräften vor Ort versorgt. Nach Medienberichten sind 16 Menschen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert worden, darunter zwei Kinder und zwei Erwachsene mit schweren Verletzungen.
Besonders tragisch hat sich der Vorfall für eine junge Familie ausgewirkt, die zu dem Zeitpunkt mit ihrer kleinen im Kinderwagen sitzenden Tochter auf dem Calçadão spazieren ging. Das Mädchen ist kurz später den Verletzungen erlegen. Die Mutter wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Der Wagen ist erst im Sand zu stehen gekommen. Herbei eilende Polizisten konnten aufgebrachte Passanten und Badegäste gerade noch von einer Lynchjustiz abhalten, wie berichtet wird. Auf der Polizeidienststelle gab der festgenommene Mann an, einen epileptischen Anfall erlitten zu haben.
Wie es heißt, sollen im Wagen Medikamente gegen Epilepsie gefunden worden sein. Eine Beifahrerin soll den Anfall bestätigt haben. Die Ermittlungen laufen noch. Das Ergebnis der Blutproben zur Feststellung eines möglichen Alkoholgenusses lagen am Abend noch nicht vor.
Wie es heißt, soll der 41-Jährige wegen Vergehen im Straßenverkehr und einer zu hohen Punktezahl bereits ohne gültige Fahrerlaubnis gewesen sein.