Eine Studie zeigt, wie konservativ die Brasilianer sind. Nach dieser sprechen sich sechs von zehn Brasilianern für die Todesstrafe aus. 57 Prozent sind der Meinung, dass eine Frau, die eine Schwangerschaft abbricht hinter Gitter soll. Solche und andere konservative Meinungen gewinnen in Brasilien immer mehr an Oberhand.
Verdeutlicht hat dies eine Studie des Institutes Datafolha. Die zeigt, dass sich der Konservativismus durch alle Schichten zieht und immer stärker wird. Nach der Studie sprechen sich 66 Prozent der Befragten für den Beibehalt des Verbotes von Cannabis aus. Acht von zehn Brasilianern sind der Meinung, dass das gesetzliche Strafalter von 18 auf 16 Jahre herunter geseetzt werden sollte. Den Waffenbesitz wollen 42 Prozent der Befragten legalisieren.
Ausgerechnet die Gesellschaftsschichten, die am stärksten unter dem Verbot eines Schwangerschaftsabbruchs leiden, sind für eine Kriminalisierung der Frau, die einen solchen durchführt. Dass sie ins Gefängnis soll, halten 71 Prozent der Befragten für richtig, die lediglich die Fundamentalschulbildung vorweisen können. Bei denjenigen mit bis zu zwei Mindestlöhnen Einkommen sprechen sich 67 Prozent dafür aus, während bei Hochschulabgängern der Prozentsatz nur bei 34 Prozent liegt.
Bei der Todesstrafe sind sich Arme und Reiche hingegen nahezu einig. Von den Brasilianern mit mehr als zehn Mindestlöhnen Einkommen sind 42 Prozent dafür, von denjenigen mit bis zu zwei Mindestlöhnen 58 Prozent. Insgesamt hat die Befürwortung zur Einführung der Todesstrafe zugenommen und einen Rekordstand erreicht.