70 internationale Gross-Unternehmen und Organisationen wollen den brasilianischen Cerrado schützen. Sie haben ein Manifest unterzeichnet, das sofortige Maßnahmen zum Erhalt der einzigartigen Savanne fordert. Die ist vor allem durch die fortschreitende intensive Landwirtschaft bedroht, allen voran durch den Anbau von Soja und Rinderhaltung.
Seit mehr als zehn Jahren liegt die Kahlschlagsrate im Cerrado über der des Amazonas-Regenwaldes, heißt es vom WWF. Er ist eine der Organisationen, die das Manifest am Tag des Cerrados im September 2017 lanciert haben.
In nur drei Monaten haben sich 61 Unternehmen aus Europa und anderer Kontinente angeschlossen. Bei einer von der Tropical Forest Alliance (TFA) beim Weltwirtschaftsforum in Davos organisierten Debatte sind weitere neun hinzu gekommen.
Das Ziel ist ein Stopp der Zerstörung des Cerrados. Unter anderem ist die Einführung eines Soja-Moratoriums im Gespräch, wie es schon für den Amazonas-Regenwald gibt. Nach diesem darf auf neu abgeholzten Flächen angebautes Soja nicht verkauft werden. Angestrebt wird vielmehr eine nachhaltige Landwirtschaft, mit der die Savanne nicht belastet wird.
Die Zerstörung des Cerrado sei nicht nur tragisch, sondern ebenso unnötig, konstatiert Kavita Prakasch-Mani vom WWF. Er verweist auf bereits offene Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden könnten.
Wegen seiner Artenvielfalt und seiner hohen Zahl an nur dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gilt der Cerrado als eine der reichsten Savannen der Welt. Laut WWF sind fünf Prozent der auf der Welt vorkommenden Arten im brasilianischen Cerrado beheimatet.
Allein zwischen 2013 und 2015 hat er allerdings 18.962 Quadratkilometer verloren. 120 Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Bereits verschwunden sind 20 Prozent der Flora. Acker und Rinderweiden nehmen indes bereits 45 Prozent des Cerrados ein.