Brasilien will künftig gemeinsam mit seinen Nachbarn Bolivien und Paraguay das Pantanal besser schützen. Eine entsprechende Absichtserklärung zur Zusammenarbeit zum Erhalt des größten Feuchtgebietes der Welt haben die drei südamerikanischen Länder beim Weltwasserforum in Brasília unterzeichnet.
Die Natur macht vor Ländergrenzen keinen Halt. Gleiches gilt für Eingriffe, Verschmutzung oder intensive Nutzung. Deren Auswirkungen sind längst nicht nur lokal zu spüren. Jetzt wollen Brasilien, Bolivien und Paraguay die Kräfte bündeln, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewähren. Im Vordergrund steht der Schutz der gigantischen Feuchtsavanne.
Brasiliens Umweltminister Sarney Filho verspricht, dass die Pläne nicht nur auf dem Papier existieren, sondern in die Tat umgesetzt werden. Die Rede ist davon, in einem nächsten Schritt einen gemeinsamen Aktionsplan zu entwickeln.
Gewährt werden soll das Wasserregime und der Schutz des Bioms. Gleichzeitig wollen sich die Länder für eine soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit einsetzen.
Mit knapp 200.000 Quadratkilometer nimmt das Pantanal eine Fläche beinahe fünfmal so groß wie die Schweiz ein. Bisher stehen davon allerdings lediglich 2,9 Prozent unter Naturschutz. Weitere 1,7 Prozent sind als Schutzeinheiten mit einer nachhaltigen Nutzung ausgewiesen.
Gleichzeitig ist das Feuchtgebiet extrem bedroht. Unter anderem ist der Bau von einhundert kleinen Wasserkraftwerken vorgesehen und der Ausbau des Flusses Paraguai zur Wasserstraße.
Hinzu kommt, dass ausgerechnet im Entstehungs- und Quellbereich der das Pantanal speisenden Flüsse bereits 55 Prozent der Vegetation abgeholzt wurde und dort die intensive Landwirtschaft mit Soja-Monokulturen zunimmt. Das hat wiederum Erosionen, eine Versandung der Flüsse und Auswirkungen auf das Wasserregime des Feuchtgebietes zur Folge.