In vier von fünf Regionen Brasiliens klafft die Schere bei den Verdiensten 2017 weiter auseinander als das 2016 der Fall war. Abgenommen hat auch das durchschnittliche, reale Pro-Kopf-Einkommen der Brasilianer.
Das hat 2017 nur noch 1.271 Reais betragen (umgerechnet derzeit etwa 310 Euro), 2016 waren es hingegen 1.285 Reais. Gesunken ist es, obwohl sich die Wirtschaft des südamerikanischen Landes wieder langsam erholt.
Nach dem vom brasilianischen Statistikamt IBGE vorgelegten Bericht ist der Gini-Index 2017 nahezu gleich geblieben. Mit ihm wird die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung gemessen. Je näher er an die Eins reicht, umso gravierender sind die Unterschiede. 2017 lag er im Landesdurchschnitt bei 0,549.
Bei der Betrachtung der einzelnen Regionen des Landes, zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Im Norden, Nordosten und selbst im reicheren Süden und Südosten hat sich die Situation verschlechtert. Dass er im Vergleich zu 2016 dennoch gleich geblieben ist, liegt an einer Verbesserung des Gini-Index einzig im zentralen Westen Brasiliens.
Der ist von der Agro-Industrie geprägt, die 2017 ein Plus von 13 Prozent verzeichnet hat, sowie ebenso von der hohen Zahl der öffentlich Angestellten des Hauptstadtdistriktes.
Vom gesamten Einkommenskuchen geht das größte Stück an die Reichen und Vielverdiener. Die zehn Prozent mit den höchsten Einkommen erhalten gleich 43,3 Prozent sämtlicher Verdienste, während die übrig bleibenden 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Rest auskommen müssen.
Wie gewaltig der Unterschied ist, wird auch beim Vergleich der realen Monatseinkommen verschiedener Einkommensklassen deutlich. Etwa die Hälfte der Brasilianer musste 2017 mit einem realen Pro-Kopf-Einkommen von 754 Reais (umgerechnet derzeit etwa 184 Euro) auskommen.
Dem gegenüber steht ein Prozent der Bestverdiener, die monatlich die stolze Summe von 27.213 Reais auf ihren Konten gut gebucht bekommen.