Sechs Jahre lang war die Zahl der Malariafälle in Brasiliein abnehmend. Jetzt steigt sie wieder. Die Stiftung Oswaldo Cruz rechnet mit einer Erhöhung um 50 Prozent. Nach Schätzungen könnten 2018 in Brasilien über 293.000 Menschen an Malaria erkranken.
Schon 2017 ist im Vergleich zum Vorjahr mit 193.000 Erkrankungen eine Erhöhung der Malariafälle um 50 Prozent verzeichnet worden. Das die tropische Krankheit nach Jahren der Abnahme wieder an Aufwind gewinnt, wird auf einen Prestigeverlust zurückgeführt.
Dengue, Zika und Chikungunya haben in den vergangenen Jahren das Augenmerk auf sich gezogen, Statt in die Bekämpfung von Malaria ist verstärkt in Vorbeuge- und Aufklärungsmaßnahmen investiert worden, um die Ausbreitung von Dengue, Zika und Chikungunya einzudämmen.
Das wirkt sich nun aus, so die Forscher. Wegen der starken Steigerung von Malariafällen haben sie sich mit einem Schreiben an die brasilianische Regierung gewandt, um auf die alarmierende Situation aufmerksam zu machen.
Sie fordern unter anderem mit Mückenschutzmittel imprägnierte Netze. Diese sind schon 2011 zum Einsatz gekommen. Damals wurden in den am stärksten von Malaria betroffenen Munizipen 1,1 Millionen Mückenschutznetze verteilt. Seitdem gab es indes keine dieser Aktionen mehr.
Malaria wird von der mit dem Plasmodium infizierten Mücke Anopheles übertragen. Werden von Malaria betroffene Menschen nicht frühzeitig behandelt, können sie einen gefährlichen Kreislauf auslösen. Mücken, die sie stechen, können die Krankheit dann ebenso auf andere übertragen. Mit einem möglichst schnellen Einschreiten kann deshalb eine Epidemie vermieden werden.
Von Malaria betroffen ist vor allem der Norden Brasiliens. Die mit Abstand meisten Fälle werden in der Amazonasregion verzeichnet.