Über das “Programa Quelônios da Amazônia” sind in der Amazonasregion Brasiliens bereits 80 Millionen Land- und Süßwasserschildkröten zur Welt gekommen und auf ihrem Weg ins neue Leben begleitet worden. Mitgeholfen haben dabei Biologen, Techniker, Umweltschützer und auch Ribeirinhos, Flußanlieger.
Zwischen August und Februar legen die Schildkröten Amazoniens ihre Eier ab. Dann beginnt die Arbeit der vielen Helfer und Mitarbeiter des Programmes zum Schutz der Schildkröten. Viele der Arten der Land- und Süßwasserschildkröten sind bedroht und stehen in der Roten Liste. Ihr Hauptfeind ist der Mensch, der ihre Lebensräume zerstört und sie bejagt und ihre Eier einsammelt.
Weil ihre Bestände stark dezimiert waren, ist 1979 das “Programa Quelônios da Amazônia” ins Leben gerufen worden. Mit seiner Hilfe werden in acht Bundesstaaten Brasiliens etwa 50.000 Schildkrötenweibchen im fortpflanzungsfähigen Alter monitoriert. In den 39 Jahren seines Bestehens haben die Mitarbeiter 79,4 Millionen Jungtieren auf die Welt geholfen.
2017 sind über das Programm 3,5 Millionen Jungtiere der Amazonas-Schildkröte (Podocnemis expansa) geschlüpft. Im Vergleich zu 2016 konnte damit eine Steigerung von 97,5 Prozent erreicht worden. In drei Bundesstaaten sind dabei historische Ergebnisse erzielt worden. Allein im Bundesstaat Amazonas wurden 1,3 Millionen Jungtiere gezählt, in Pará 1,1 Millionen und in Amapá 150.000.
Bei den Biologen hat das Ergebnis von 2017 für ein Aufatmen gesorgt. Sie haben 2016 bei den Schlüpfungen einen extremen Rückgang registriert. Angesichts der nun wieder gestiegenen Zahlen sprechen sie von einem “animierenden“ Ergebnis. Neben der Amazonas-Schildkröte wird mit dem Programm ebenso die Tracajá (Podocnemis unifilis) geschützt.