Auf dem Sofa im eigenen Wohnzimmer sitzen und live eine Oper genießen? Das “Festival Amazonas de Ópera“ macht dies möglich. Es hat erstmals mit einem “Oper Delivery“ aufgewartet. Bei dem konnte jeder mal eben eine Oper ins Haus bestellen.
Statt “Call a Pizza“ hat es in den vergangenen 35 Tagen in Manaus “Call a Oper“ geheißen. Jeder, der wollte, konnte sich via Internet für eine Hausoper einschreiben. Den Zuschlag haben 50 Personen, Krankenhäuser und Firmen erhalten. Für sie gab es ein besonderes Spektakel: eine Oper in den eigenen vier Wänden, auf der Veranda oder im Garten.
Auf die Idee mit dem “Ópera Delivery“ ist Francis Madson gekommen. Der hat damit nicht nur die Bevölkerung Manaus begeistert, sondern ebenso die beteiligten Opernsänger, wie Maestro Luiz Fernando Malheiro sagt.
Beim “Festival Amazonas de Ópera“ wurde aber mit noch mehr aufgewartet. Fünf Produktionen standen dieses Mal auf dem Programm, unter anderem “Faust“ und “Acis and Galatea“. Im Stadtgebiet und in umliegenden Gemeinden wurden Stücke rezitiert, Konzerte aufgeführt und Workshops angeboten. Sogar eine eigens für das Festival geschriebene Oper (Kawah ljen) hat es gegeben.
Das Opernfestival Amazonas hat bereits zum 21. Mal stattgefunden. Mit erschwinglichen Eintrittspreisen und teilweise kostenlosen Aufführungen richtet es sich vor allem an die Bevölkerung der Amazonas-Hauptstadt.
Weil viele sich angesichts des ehrwürdigen Theatergebäudes jedoch noch scheu zeigen, ist die Idee des “Opern Delivery“ entstanden. Mit ihm sollten Blockaden abgebaut und die Oper popularisiert werden. Das hat geklappt. Die Begeisterung unter den “Heimzuschauern“ war groß.