Beim nächsten Rock in Rio wird es nicht nur eine “Sunset-Bühne“ geben, sondern ebenso einen “Espaço Favela”. Mit dem will Rock-in-Rio-Gründer Roberto Medina einen Beitrag zur Integration der Bewohner der Favelas und der dort lebenden Künstler leisten und sie ins Bewußtsein der restlichen Stadt rücken.
Guilherme Afif Domingos vom Klein-Unternehmerverband Sebrae sieht in der neuen Bühne ein Zeichen gegen die “Apartheid“, die Bewohner der “morros“, der mit den Favelas bebauten Hügel, von denen des Zentrums trennt. Roberto Medina selbst spricht vom Anfang einer großen Bewegung zur Wiederbelebung des Selbstwertgefühls der Cariocas, der Bewohner Rio de Janeiros.
Die Idee zur Gründung der “Favela-Bühne“ hat ihren Hintergrund beim Rock in Rio 2017, als 120.000 Menschen auf den Weg zum Festival waren und gleichzeitig in der Favela Rocinha ein Schußwechsel die Menschen erschreckt und bedroht hat.
Wer auf der Bühne auftreten wird, ist noch offen. Laut Kunstkurator Zé Ricardo soll es in den kommenden Wochen Besuche in den Favelas geben, die per Video dokumentiert werden. Er verweist jedoch auf den kulturellen Reichtum der Randgebiete Rio de Janeiros, Orchester, Rockbands, Música Popular Brasileira und Ballerinas.
Partner der Neuheit sind neben Sebrae die Organisationen “Viva Rio“ und “Central Única das Favelas“ sowie die Theatergruppe „Nós do Morro“ aus der Favela Vidigal. Letztere wird beim Musikfestival für tägliche Spektakel sorgen, wie es heißt.
Schon fest stehen die Daten für das Festival 2019. Das wird vom 27. bis zum 29. September und vom 3. bis zum 6. Oktober im Parque Olímpico in Rio de Janeiro stattfinden. Wer dann auftreten wird, ist noch offen.
Bis jetzt ist die brasilianische Funkeira Anitta die einzige bestätigte Attraktion. Die Fans hätten sie bereits 2017 sehen wollen. Damals hieß es allerdings zum Verdruß ihrer Anhängerschar, dass sie noch nicht “reif“ sei für Rock in Rio. Jetzt ist sie ihre Reifeprüfung gegeben und ist in Lissabon gemeinsam mit Bruo Mars und Demi Lovato auf der Bühne gestanden.