Der Plastikmüll erstickt nicht nur die Ozeane. Er bedroht auch die Artenvielfalt des Amazonas-Regenwaldes. Plastikpartikel haben brasilianische Forscher nun auch in Fischen des Amazonaszuflusses Xingu gefunden.
Eigentlich wollten die Wissenschaftler mit einer Studie ursprünglich mehr über die Nahrungsökologie der Amazonasfische herausfinden. Bei ihren Untersuchungen sind sie dann aber auf Plastikpartikel in den Mägen der Fische gestoßen.
Analysiert haben sie daraufhin den Mageninhalt von 172 Fischen, die 16 verschiedenen Arten angehören. Mit 80 Prozent sind fast alle dieser Arten mit Plastikpartikeln von einer Größe zwischen eins und 15 Millimetern verseucht gewesen.
Als überraschend wird von den Forschern eingestuft, dass es kaum Unterschiede bei den Ernährungsweisen gibt. Sowohl die Fische, die sich von Pflanzen und Samen ernähren, als auch die untersuchten Raubfische hatten einen ähnlich hohen Anteil von Kunststoffpartikeln in ihren Mägen.
Auch, woher diese stammen haben die Wissenschaftler untersucht. Bei ihren Analysen haben sie dabei zwölf verschiedene Polymertypen bestimmt. Die stammen wiederum vor allem von Plastikflaschen, Plastiktüten und auch von Resten von Fischernetzen.
Die Forscher sprechen davon, dass der Plastikmüll im gesamten Amazonasbecken anzutreffen ist. Sie verweisen zudem auf jüngste Schätzungen, nach denen über den Amazonasfluss Jahr für Jahr 60.000 Tonnen Kunstoffmüll in den Atlantischen Ozean gelangen.
Das Problem mit dem Kunstoffmüll wird aber nicht nur in die Ozeane verfrachtet. Es betrifft auch die heimische Bevölkerung selbst. Zu den untersuchten Fischarten hat auch der Pacu gezählt, der in Brasilien ein wichtiger Speisefisch ist.