Ein Fünftel aller Brasilianer war 2017 von Umweltkatastrophen betroffen. Etwa 38 Millionen Menschen haben unter der Dürre gelitten und weitere zwei Millionen unter Überschwemmungen, wie es in dem Bericht “Conjuntura dos Recursos Hídricos 2018“ heißt.
Die extreme Trockenheit ist vor allem im Nordosten Breasiliens ein Problem. Dort leben 80 Prozent der Brasilianer, die von Dürren betroffen sind. Hervorgehoben wird vor allem die halbwüstenähnlichen Bereiche Bahias, Cearás und Pernambucos.
Zwischen 2003 und 2017 ist wegen Dürre und Wasserknappheit in 51 Prozent aller Munizipe Brasiliens der Notstand ausgerufen worden. Die größten Folgen wurden indes 2017 verzeichnet.
Den Dürren stehen die Überschwemmungen gegenüber. Auch sie haben zwischen 2003 und 2017 in 48 Prozent aller Munizipe einmal oder mehrmals zu Katastrophen geführt. Betroffen war ebenso der Nordosten. Weitere Schwerpunkte wurden aber auch im Süden und Südosten verzeichnet.
Das Werk über den Wasserhaushalt Brasiliens verrät aber auch Kurioses. So haben sich 2016 auf Brasilien 12,9 Billionen Kubikmeter Regenwasser ergossen. Die verdunstete Wassermenge wird mit 10,2 Billionen Kubikmeter angegeben. Der Rest ist vom Boden aufgenommen worden und hat das Grundwasser bereichert.
Theoretisch gilt Brasiliens als eins der Länder mit dem größten Süßwasservolumen. Das verteilt sich allerdings nicht gleichmäßig über das Land mit den kontinentalen Ausmaßen. Der Großteil fließt in der Amazonas-Region. Gleiches gilt für die Niederschlagsverteilung.
Die liegt im Durchschnitt bei 1.760 Millimeter pro Jahr. Im Nordosten erreicht sie teilweise allerdings nicht einmal 500 Millimeter, während über der Amazonas-Region über 3.000 Millimeter jährlich abregnen.
Verwiesen wird aber auch auf irreguläre Niederschläge und erhöhte Temperaturen, die zu einem geringeren Wasserangebot im Nordosten führen.