Jahrzehntelang war das vor der Küste Brasiliens liegende Archipel Alcatrazes von Besuchern und Touristen abgeschottet und wurde als militärische Schießstätte benutzt. Jetzt ist das „Galápagos Brasiliens“, wie es Wissenschaftler nennen, für Taucher und Bootsausflüge freigegeben worden.
Die nur eine Bootsstunde von der Küste Brasiliens liegende Inselgruppe birgt einen außerordentlichen Artenreichtum. Nach Angaben der Umweltbehörde ICMBio sind dort bisher 1.300 verschiedene Tier- und Pflanzenarten registriert wurden. Etliche von ihnen sind endemisch und kommen lediglich im Archipel vor.
Den Meeresvögeln bieten die Inseln mit ihren auffälligen Felsformationen unter anderem Nistplätze. So soll das Archipel eine der größten Niststätten von Fregatten, Tölpel und Möwen beherbergen. Es bietet aber auch weiteren 90 anderen Vogelarten Lebens- und Nahrungsraum. Zwölf der Vorgelarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Biologen haben zudem 260 Fischarten registriert. Hinzu kommen Wale, Delfine und Meeresschildkröten. Wegen seiner enormen Biodiversität haben Biologen, Wissenschaftler und Umweltschützer seit Jahren darum gekämpft, das Archipel unter Schutz zu stellen.
2016 ist es schließlich zum Refúgio de Vida Silvestre do Arquipélago dos Alcatrazes ausgewiesen worden. Gemeinsam mit der Estação Ecológica Tupinambás umfasst es knapp 67.500 Hektar.
Neugierige, Taucher und Touristen können es allerdings erst seit wenigen Wochen besuchen. Um negative Auswirkungen zu beschränken, sind die Ausflüge in das Archipel lediglich mit von der Umweltbehörde ICMBio lizenzierten Booten erlaubt. Landgänge sind aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen indes weiter verboten.