Um die hohe Zahl der Schwangerschaften von Kindern und Jugendlichen zu verringern, gibt es in Brasilien erstmals eine Präventionswoche mit Informationsveranstaltungen und anderen Eventen. Allein 2016 sind in Brasilien über eine halbe Million Mädchen Mütter geworden.
Etwa 17 Prozent der drei Millionen neugeborenen Kinder sind von Teenagern zwischen 10 und 19 Jahren zur Welt gebracht worden. Von den über 500.000 Teenagermüttern, waren 2016 etwa 24.000 gerade einmal zwischen zehn und 14 Jahre alt.
Die höchste Zahl der Schwangerschaften von Jugendlichen wird laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium im Nordosten des Landes registriert. Dort sind 32 Prozent der Neugeborenen Kinder von Teenagern. Gleiches gilt für den Südosten.
Psychologin Maria Carolina Roseiro verweist auf sozial-wirtschaftliche Faktoren. Viele der jungen Mütter kommen aus ärmeren Gesellschaftschichten und aus Familien, in denen auch ihre eigenen Mütter schon als Teenager schwanger wurden.
Dass effektivere Aufklärungsaktionen notwendig sind, darüber sind sich die Experten einig. Allerdings stehen Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und Erziehungsminister Ricardo Vélez Rodríguez dem Sexualkundeunterricht in Schulen skeptisch gegenüber.
Zwischen 2004 und 2015 hat es zwar einen Rückgang der Teenagerschwangerschaften von 17 Prozent gegeben. Die Zahl der jungen Mütter ist dennoch ernorm hoch. 2010 ist deshalb ein Vorschlag zur regelmäßigen Durchführung von Präventionswochen beim Kongress eingereicht worden. Der ist indes erst im November vergangenen Jahres verabschiedet und ins Jugendgesetz aufgenommen worden.
Unterstützt wird die erste Woche zur Präventon von Schwangerschaften Jugendlicher nicht nur von öffentlicher Seite. Auch die brasilianische Vereinigung der Kinderärzte (SBP) beteiligt sich an der Aktionswoche sowie Nichtregierungsorganisationen und die UNO.